Full text: Ueber die Reihenentwickelungen der Potentialtheorie

47 
Natürlich entsprechen einer vorgelegten La nié sehen Gleichung oo 2 derartige Curven (oder 
vielmehr Curvenzweige). Aus den Entwickelungen von S. 29 sehen wir, dass es unter die 
sen Curven oo 1 gibt {y = LE t (x)), welche für den Werth 
x — e. keine Singularität aufweisen, und co 1 andere gibt 
(y = ME 2 (x)), welche die Ordinate x — e. im Punkte y = 0 
parabelartig berühren. Der allgemeine Zweig 
y = LE 1 (x) + M E 2 (x) 
wird also ganz auf der einen Seite der genannten 
Ordinate verlaufen und dieselbe in einem beliebi 
gen Punkte berühren*). (Yergl. die Curven (1), (2), (3) 
der nebenstehenden Figur). 
Nun wollen wir in diesem und dem nächsten Paragraphen den Verlauf einer Lamé- 
schen Curve zwischen zwei aufeinanderfolgenden singulären Stellen näher untersuchen. Der 
Bequemlichkeit halber werden wir aber annehmen, dass dieses Intervall der x-Axe ganz im 
Endlichen liege. In der That besitzt jede Lam ésche Curve (sowie auch jede Lamé sehe 
Funktion), vermöge der bei uns festgehaltenen Festlegungen, den Punkt x — oo als un- 
eigentlich singulären Punkt. Wenn wir also auch solche Intervalle der x-Axe in Betracht 
ziehen wollten, welche durch’s Unendliche gehen, müssten wir jedesmal besondere Zusatzbe 
trachtungen für den Punkt x — co machen. Hierdurch würde aber unsere Theorie sehr 
weitläufig werden, und wir schliessen also der Kürze halber solche Intervalle im Folgenden 
aus (vergi. S. 34). 
Was nun den Verlauf einer Laméschen Curve zwischen den Punkten e i und e t+1 an 
geht, so sehen wir sofort, dass die Curve (sofern sie in dem Intervalle überhaupt reell ist) 
in demselben durchaus stetig verläuft und jedem x ein bestimmtes y eindeutig zuordnet. 
An den beiden Endordinaten des Intervalles wird dann aber die Curve im allgemeinen pa 
rabelartig reflectirt, so dass wir es, wenn wir die Curve längs des Intervalles hin- und her 
gehend unbegrenzt verfolgen, allgemein zu reden mit einer un 
endlich vieldeutigen Funktion y von x zu thun haben ; auf diese 
Weise kann dann eine Lam ésche Curve ganz gut Doppelpunkte 
bekommen, indem zwei ihrer Zweige sich schneiden. Jeder 
Zweig für sich genommen, muss aber ohne Punkt 
singularität von dem einen Ende des Intervalles 
zum anderen laufen. Es soll dies durch die nebenste 
hende Figur schematisch erläutert sein. 
*) Indem wir die E t , E 2 als die zu den Exponenten 0, \ im Punkte C; gehörigen Lösungen wählen, ist 
offenbar nöthig, damit wir es überhaupt mit einem reellen Curvenzweig zu thun haben, dass in der For 
mel des Textes die Constante L reell genommen wird, während die Constante M entweder reell oder rein 
imaginär sein wird, je nachdem unserer Curvenzweig rechter oder linker Hand von der Ordinate x = e f 
verlaufen soll.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.