138 Zweiter Abschnitt.
könnte, auf deren Gang man sich höchstens 24 Stunden
lang verlassen durfte. Es ist übrigens eine Vefchreibung
dieser Maschine im 2ten Bande der Allgem. G. E.
p. 17 mitgetheilt worden, und daher nur nöthig, das
Urtheil des Herrn Bergraths Seyfert zu Dresden anzu»
führen, dem dieselbe nachmals zur Reparatur übergeben
worden. Dieser fand nur das Räderwerk allein gut,
das übrige aber alles nach schlechten Prinzipien gear
beitet, und überhaupt unter aller Kritik. Herr Seyfert
hat diese Uhr gänzlich umgearbeitet, und sie gehet ijetzt
ungleich besser als vorher. Sie kostet nun mit Trans
port beinahe 550 Thlr., also nicht viel weniger als an
fangs dazu ausgesetzt worden, kann aber demungeachtet
noch nicht als ein guter Zeithalter angesehen werden,
weil sie bei dem Transport gar zu leicht variirt. Diese
Umständlichkeit liefert einen abermaligen Beweis, wie
mißlich es mit der Erhaltung eines guten Chronometers
sieht, und wie leicht dabei die besten Absichten vereitelt
werden können. Da man nun überdem auch öfters Jahre
lang darauf warten muß, und da auch die besten Chro
nometer zuweilen kleine Sprünge machen und ihren Gang
verändern, so wäre es zu wünschen, daß man diese kost
baren Maschinen bei Ausmessung ganzer Provinzen gänz
lich entbehren könnte.' In Ländern, wo man geschickte
und wohl orientirte Dreiecksverbindungen zu Stande
bringen kann, wird man aus diesen die Längenunter
schiede der Oerter genauer als durch Chronometer be
rechnen können.
Es wird alsdann nur die Bestimmung der Länge
eines oder einiger wenigen Oerter nöthig seyn, wozu sich