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Viertes Capitel. II. Abschnitt.
II. Abschnitt.
Durch Differentialgleichungen definirte analytische Functionen.
§ 43. Totale Differentialgleichungen.
Die eingeführten analytischen Functionen besitzen an allen nicht
singulären Stellen Differentialquotienten jeder Ordnung nach den unab
hängigen Variabeln. Wenn aber (az) eine singuläre Stelle ist, in
deren Umgebung wohl ein Element
Xz CIZ === , ¿2) • • * ^»«) == 1, 2 ... n -{- tu)
aufzustellen ist, auf dafs
dx v
^,7
und
d x n +fi'
existirt, kann man aber aus den letzten tn Potenzreihen , t 2 , ... t m
nicht nach Potenzen von {x n ^ L — «„+,«) (ft = 1, 2 ... m) entwickeln,
so wird der Differentialquotient
dx v dx v
~ZK+.u ~ ^ * ^»+¡7
an der Stelle (a¿) nicht durch eine Potenzreihe
(X n+1 1 • • • Xn-\-m 1
darstellbar sein; d. h. der Differentialquotient der analytischen Function
x v von x n +1, x n+2 , ••• x n+tn nach x n + fl wird an der Stelle (az) nicht
von regulärem Verhalten sein.
Soviel steht aber fest, dafs wir die Ableitungen unserer Functio
nen als vollständig definirte analytische Functionen in Rechnung zu
ziehen haben. Wenn die Ableitungen mit der Function gegeben sind,
kann man fragen, ob eine vorgelegte analytische Function die Ab
leitung einer gleichartigen Function sein kann, und allgemeiner mufs
man untersuchen, ob man n analytische Functionen x v von m unab
hängigen Variabeln so bestimmen kann, dafs zwischen den unab
hängigen Variabein avp« (ft = 1,2 . .. m) und den Grölsen x v (v = 1,2
...n) und einer nach den avp« genommenen bestimmten Anzahl von Ab
leitungen verschiedener Ordnung derselben eine Reihe von Beziehungen
besteht, die durch die arithmetischen Operationen mit den in Rede
stehenden Gröfsen dargestellt sind.
Gibt es Functionen dieser Art, so heifseu sie Integrolfunctionen.
Wir nehmen zunächst an, dafs nur eine unabhängige Variable x in
Betracht komme. Wir nennen die n von x abhängigen Gröfsen
x x , x 2 , . . . x n und setzen fest, dafs zwischen diesen Gröfsen x selbst