§ 117. Beitram. Satz u, Folgerungen daraus. § 118. Linienelexn. einer Linienfl. 223
die Gleichung der Kurve C, so ist, damit C Haupttangentenkurve auf
Jt i werde, dazu notwendig und hinreichend, daß (3) durch v = f(u)
erfüllt wird. Dies liefert für die Funktion cp (u) den eindeutigen Wert:
<P 0) = -
2 D' df
D dti’
und der Satz ist bewiesen.
Aus dem Vergleich dieses Beltramischen Satzes mit den allgemeinen
Ergebnissen in § 113 und § 114 kann nachstehende bemerkenswerte
Folgerung gezogen werden:
Bleibt bei der Verbiegung einer als biegsam und un
dehnbar angenommenen Linienfläche eine Erzeugende starr,
so bleiben auch alle übrigen Erzeugenden starr.
Es sei nämlich 8 die fragliche Biegungsiiäche der Linienfläche
R, g die auf 8 geradlinig gebliebene Erzeugende, dann betrachten wir
auf 8 eine beliebige Haupttangentenkurve der zweiten Schar, a, und
die entsprechende Kurve a auf R. Nach den allgemeinen Sätzen in
§113 und § 114 gibt es eine und nur eine Verbiegung der Fläche R,
bei der g Haupttangentenkurve (starr) bleibt und a ebenfalls Haupt
tangentenkurve wird; diese einzige Biegungsfläche ist folglich unsere
Fläche S. Andrerseits kann nach dem Beltramischen Satz die fragliche
Verbiegung mit den beiden Haupttangentenkurven g, a auch in der
Weise vorgenommen werden, daß alle Erzeugenden starr bleiben,
folglich ist diese Biegungsfläche die Fläche 8, w. z. b. w.
§ 118. Linienelement einer Linienfläche.
Der Untersuchung der Abwickelbarkeit von Linienflächen auf
einander schicken wir einige allgemeine Betrachtungen über diese
Flächen voraus.
Auf emer Linienfläche 8 denken wir uns eine beliebige Kurve C
gezogen, die wir als Direktrix betrachten und nur der Bedingung
unterwerfen, daß sie alle Erzeugenden schneiden soll. Zur Bestimmung
der Linienfläche 8 wird es dann genügen, wenn die Kurve C und in
jedem ihrer Punkte die Richtung der hiudurchgehenden Erzeugenden
gegeben ist.
Seien v der von einem festen Punkte der Direktrix G gerechnete
Bogen dieser Kurve, p, q, r die laufenden Koordinaten eines Punktes
von 6 Y , ausgedrückt als Funktionen von v, während Z, m, n die Rich
tungskosinus der durch den Punkt (p, q, r) von C hindurchgehenden
Erzeugenden bezeichnen und ebenfalls bestimmte Funktionen von v sein
mögen. Wir bezeichnen ferner mit u den algebraischen Betrag des