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Kap. 8. Verbiegung der Linienflächen.
wie auf S. 230:
Für die Biegungsfläche haben wir also nach (1), S. 224, die Gleichungen:
x = u sin & cos y = w sin ff sin z = v -\- u cos ff.
Ist insbesondere -fr gleich - , d. h. ist die Fläche der Ort der Binor-
malen der Direktrix, so ist die Biegungsfläche ein gerades Konoid (vgl.
S. 133), und da in diesem Falle l, m, n die Richtungskosinus der Bi-
normale sind, also nach Definition von M und nach S. 8 die Größe
M gleich ~ ist, wo die Torsion der ursprünglichen Direktrix be
deutet, so ergibt sich:
Besitzt nun noch spezieller die ursprüngliche Direktrix konstante Tor
sion, so ist das Biegungskonoid die Minimal-Schraubenregelfläche.
Werden umgekehrt alle Linienflächen gesucht, die sich auf die
Schraubenfläche:
v . v
X = U COS y, y = U sin -V-, Z = V
abwickeln lassen, für die das Quadrat des Linienelements
ds 2 = du 2 -f- -f- 1 ^ dv 2
7 v
V, l = cos .
v
0, also
ist, so ist p = 0, q = 0, r = v,
nach (2), S. 224, und (13), S. 232:
m = sin n
k }
M=l, N= 0,
Hiernach ergibt Gleichung (15):
1
T
l
k
Also: Die auf die Minimal-Schraubenregelfläche vom Para
meter k abwickelbaren Linienflächen sind alle von den Bi-
normalen der Kurven konstanter Torsion y erzeugten Flächen
und auch nur diese.
Wir setzen endlich voraus, daß die Direktrix der beliebig gegebenen
Linienfläche eine Orthogonaltrajektorie der Erzeugenden sei. Machen
wir sie durch Verbiegung der Fläche zu einer Haupttangentenkurve,
so sind ihre Hauptnormalen die Erzeugenden der Biegungsfläche. Also:
Durch Verbiegung einer Linienfläche können die Erzeu
genden die Hauptnormalen einer beliebigen ihrer Orthogonal-
trajektorien werden.