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Kap. 8. Verbiegung der Linienflächen.
Daraus folgern wir: Es ist stets möglich, eine Linienfläche
so zu verbiegen, daß eine beliebige Kurve auf ihr eine Krüm
mungslinie wird, wofern die Kurve nicht eine Orthogonal-
trajektorie der Erzeugenden ist.
Ist ferner die gegebene Kurve eine geodätische Linie, so wird
sie beim Übergange in eine Krümmungslinie eben, wie geometrisch
nach S. 164 einleuchtet. Dieses ergibt sich auch aus unseren Formeln.
Nämlich dann ist nach S. 151 6 gleich also nach obigem Wert
von r j, auch -y gleich Null, und (15) wird:
-f cos 2 ##' 2 = M 2 - N 2 ,
Q
wodurch q und also auch die Biegungskurve bestimmt wird.
§ 125. Linienflächen, die auf Rotationsflächen abwickelbar sind.
Zum Schluß beschäftigen wir uns mit der Frage: Welche Linien
flächen sind auf Rotationsflächen abwickelbar?
Eine solche Fläche muß eine stetige Verbiegung in sich zulassen,
während deren sich das ganze System der Erzeugenden in sich ver
schieben muß (S. 219). Dabei braucht wegen der Stetigkeit der Ver
biegung auch der Fall der auf Flächen zweiter Ordnung abwickelbaren
Flächen nicht ausgenommen zu werden.
Die Linienfläche sei auf ihre Erzeugenden und deren orthogonale
Trajektorien bezogen, so daß # gleich ^ ist- Führen wir ^Mdv als
neues v ein, so hat das Quadrat des Linienelements nach S. 228 die
^ orm ‘ ds 2 = du 2 -f- [(m — a(v)) 2 -f- ß 2 (v)]dv 2 .
Während der als stetig vorausgesetzten Verbiegung verschiebt sich die
Striktionslinie in sich, schneidet daher die Erzeugenden unter konstan
tem Winkel und ist also eine geodätische Linie (S. 226); ferner ist
längs derselben die Krümmung der Fläche konstant, gleich K 0 . Nun
ist längs der Striktionslinie u — a nach S. 229:
woraus sofort
ß (v) = Const. = k
folgt. Bezeichnen wir sodann den (konstanten) Neigungswinkel der Er
zeugenden gegen die Striktionslinie mit co, so haben wir:
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