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Finanzwesen.
auch des Gewinnes wegen eine Geldsorte gegen eine andere um
setzen, wenn die Curse derselben Speculation darbieten.
In Beziehung auf den zuerst angeführten Fall wollen wir an
nehmen, daß in Mailand die ehemaligen Napoleonsd'or von 40
Liren zu 46V2 österreichischen Liren, und die Louisd'or zu 26%
österreichischen Liren vom Gläubiger angenommen werden; wenn nun
in Wien die Napoleonsd'or zu 15y 2 Gulden, und die Louisd'or zu
9 Gulden zu haben sind, so hat man zur Beantwortung der in Rede
stehenden Frage zu berechnen, wie viel dem Wiener Schuldner die
Abtragung irgend einer Anzahl von Liren in Gulden zu stehen
kommt. Nimmt man die Zahl 100 als Fragezahl an, so sind die
Ansätze wie folgt:
Napoleonsd'or, Louisd'or.
? fl.
100 Oester. Liren
? fl.
100 Oester.
46*/«
1 Nap.
26%
1 Louisd'or.
1
15V« fl-
1
9 fl.
Resultat: 33 fl. 20 Kr. Resultat: 33 fl. 38 kr.
Vermittelst Napoleonsd'or wird die Schuld mit einem geringern
Geldaufwand als vermittelst Louisd'or abgetragen; denn vermittelst
der letzter« Sorte kommen 100 Liren auf 33 fl. 38 kr., und vermit
telst ersterer nur auf 33 fl. 20 kr. zu stehen; und je größer der zu
übermachende Betrag ist, desto mehr wird vermittelst der günstigen
Sorte im Vergleich mit der andern erspart.
Vierter Abschnitt.
Werthsvergleichung der Münzen nach dem Münzfüße.
§. 42. Bei der Vergleichung der Münzen nach dem Münzfüße
hat man zu berechnen, wie viel Münzen von einer und derselben
Sorte eben so viel Silber oder Gold als eine andere Münze ent
halten. Der Zusatz an Kupfer wird hierbei als werthlos betrachtet.
Weil z. B. 60 österreichische Zwanzigkreuzerstücke 1 köln. Mark fein
Silber enthalten, und in 14 preußischen Thalern eben so viel Silber
enthalten ist, so sind, abgesehen vom Kupfer und den Prägkosten,
60 Zwanzigkreuzerstücke gleichwerthig mit 14 preußischen Thalern,
oder 42/7 Zwanzigkreuzerstücke — 1 preußischem Thaler. In diesem