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Fünfter Abschnitt.
die gleichzeitigen Wirkungen verschiedener Körper auf einen
derselben gesondert, indem man zuerst die einfache Bewegung
um den Centralkörper, wie im Vorstehenden angedeutet worden,
bestimmt, und sodann die Wirkungen der übrigen, jeden für
sich betrachtet. Die Summe dieser Wirkungen bestimmt so
dann die wahre Bewegung des Körpers. Bei diesem Verfahren
trennt man also das, was in der Natur vereinigt ist, und man
lässt gleichsam aufeinanderfolgen, was gleichzeitig stattfindet,
und schon hierin liegt eine Quelle von Ungenauigkeiten, die
freilich in den meisten Fällen verschwindend klein sind. Eine
andere und wesentlichere entspringt aus der Nothwendigkeit,
die Formeln, um sie praktisch anwendbar zu machen, in Reihen
zu entwickeln, von denen man nur die Anfangsglieder nehmen
kann, da selbst bei einer sehr mässigen Anzahl von Körpern
die aufzulösenden Gleichungen unübersehbar weitläuftig und
verwickelt werden, und gar kein Ende der Rechnung abzusehen
wäre, wollte man nicht, in der Theorie wie in der praktischen
Anwendung, diejenigen Glieder, welche im Vergleich zu den
andern nur unbedeutend auf das Resultat einwirken, weglassen.
Man bezeichnet diese die Einfachheit unserer Berechnungen
beeinträchtigenden Wirkungen der ausser dem Centralkörper
noch vorhandenen Massen mit dem Namen Störungen (Per-
turbation), ein Name, der bei vielen Anstoss gefunden hat, die
in dem Wahne standen, es solle eine Unterbrechung der Ordnung
und Harmonie in der Schöpfung, Gottes dadurch angedeutet
werden. Die Ordnung der Natur, die sich in den Bahnen der
Weltkörper, wie im Wachsthum der Pflanze offenbart, wird
nie gestört: alles erfolgt nach Gesetzen und lässt sich vorausbe-
stimmen, sobald die Gesetze klar erkannt und die wirkenden Kräfte
gegen einander abgewogen sind. Es findet sich in der That
für diese Nebenwirkungen, bei der Art, wie wir sie betrachten,
kein passenderer Name. Der Ausdruck Veränderung um
fasste zu viel, Abweichung, Anomalie u. dgl. haben in
der Astronomie bereits ihre fest bestimmte anderweitige Be
deutung und können ohne Missverstand nicht auf sie bezogen
werden, und so bleibt uns hier, wie so oft, in der Astronomie
sowohl als in andern Wissenschaften, nichts übrig, als einen
conventioneilen, wenngleich nicht in allen Beziehungen geeigneten
Namen beizubehalten.
§ 73.
Wenn einerseits diese Störungen das Geschäft des Astro
nomen nicht wenig erschweren und ihn oft zu jahrelangen