Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Topographie des Planetensystems der Sonne. 
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der Schiefe der Ekliptik. Der Mond bewirkt im Maximo 
8",98, die Sonne 0" 58 Abweichung von der mittleren Schiefe. 
Der Unterschied zwischen Sterntagen, wahren und mitt 
leren Sonnentagen ist oben §. 41 — 42. bereits berührt, es 
kommt also hier nur auf die genaueren numerischen Verglei 
chungen an. 
Der Sterntag hat 23 h 56' 4",091 mittlere Zeit (die wahre 
Rotationsperiode); 
der mittlere Sonnentag 24; 
der wahre Sonnentag 
24 0 30,0 im Maximo zu Ende Dechr. ; 
23 59 39,0 im Minimo Mitte September. 
Mittlere und wahre Zeit fallen viermal im Jahre zusam 
men; April 14., Juni 14., Aug. 31., Dechr. 23.; die Maxima 
und Minima der Zeitgleiclumg sind: 
— 14' 34" in der Mitte Februars 
+ 3 55 in der Mitte des Mai, 
— 6 9 gegen Ende Juli, 
-j- 16 16 im Anfänge Novembers. 
Das -j- deutet an, dass die wahre Zeit vor der mittleren vor 
aus sei. 
Die ungleiche Länge der Jahreszeiten rührt vom ellipti 
schen Laufe der Erde her. Astronomisch genommen werden 
nämlich Anfang des Frühlings und Herbstes durch die Nacht - 
gleichen, Anfang des Sommers und Winters aber durch die 
Solstitien bestimmt. Bei einer gleichen Winkelbewegung 
würden diese vier Zeitabschnitte einander gleich sein, auch 
die Schiefe der Ekliptik würde keine Differenzen veranlassen; 
da die Reduction einer Ebene (der Ekliptik) auf die andere 
(hier den Aequator) in den vier oben hezeichneten Punkten 
gleich Null ist. Träfe. — wie es jetzt noch beinahe der Fall 
ist und im Jahre 1284 ganz genau statt fand — das Perihe 
lium mit dem Solstitium zusammen, so wären Herbst und 
Winter gleich lang (jeder 89'/ 2 Tag), eben so Frühling und 
Sommer (jeder 93 */ 8 Tag). Fiele das Perihel auf ein Aequinoc 
tium; so hätten Winter und Frühling gleiche Länge, und eben 
so Sommer und Herbst. Gegenwärtig ist der Winter der 
Nordhalbkugel 
89 T. 1 St. 
der Frühling 92 „ 22 „ 
der Sommer 93 ,, 14 „ 
der Herbst 89 „ 17 „
	        
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