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Sechster Abschnitt.
gnngen können vielmehr sowohl retrograd als direct sein und
sind es wirklich während jedes Mondumlaufes. Die ange
führten Perioden sind nur mittlere Resultate, welche dadurch
entstehen, dass beim Perigäum die directe, bei den Knoten
die retrograde Bewegung überwiegt, wenn man den Lauf im
Glanzen betrachtet.
Die vorstehend angeführten Werthe, nämlich
t = 27* 7 h 43' 11", 5
t‘ =27 7 43 4, 7
<" =29 12 44 2, 9
=27 13 18 37, 4
V“ = 27 5 5 36, 0
gelten auch als Mittelwerthe nur für die gegenwärtige Zeit
(1848) und sind Veränderungen unterworfen, die aber Perioden
von vielen Jahrtausenden umfassen und welche erst eine sehr
späte Zukunft nach aller Schärfe bestimmen wird. Diese Ver
änderungen sind indess so klein, dass sie unmerklich bleiben
würden, wenn wir nicht Beobachtungen, die aus dem griechischen
und babylonischen Alterthum datiren, mit den unsrigen ver
gleichen könnten. Seit den frühesten auf uns gelangten Pin
sterniss-Beobachtungen der Chaldäer hat der Mond gegen
30000 Umläufe vollendet, mithin können Veränderungen, die
für jeden einzelnen Umlauf nur Bruchtheile von Sekunden be
tragen, für den ganzen vorliegenden Zeitraum zu mehreren
Stunden anwachsen. Man kannte die hieraus entstehenden
Abweichungen schon seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts,
aber erst Laplace gelang es, die Ursache aufzufinden und zu
gleich die Quantität genau zu ermitteln. Bezeichnet man die
Verbesserungen, welche man an die jetzigen Werthe von
t, V anbringen muss, um die vor 2000 Jahren gül
tigen aus ihnen zu erhalten, mit A t, /\V so findet
sich:
Ai =+0",56
Ai' = + 0, 56
Ai" = + 0, 61
A i"' - + 0, 57
A i"" = + 0, 55
Die Perioden waren also sämmtlich etwas länger, und
hiermit hängt zugleich nothwendig eine grössere Entfernung