Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Sechster Abschnitt. 
Bürg, Burckhardt und Damoiseau vollkommenere und ausführ 
lichere geliefert: die Ausgabe neuer, nach Hansens Theorie von 
ihm selbst berechneter, ist vor Kurzem erfolgt. 
§. 97. 
Es fragt sich nun, auf welche Weise die Sonne alle diese 
Veränderungen und Ungleichheiten bewirke, (Allerdings haben 
auch die Planeten einigen Einfluss darauf, doch ist dieser nur 
bei Jupiter und Venus noch einigermassen zu berücksichtigen, 
bei allen übrigen kann man ihn Kuli setzen). Erinnern wir 
uns, dass die Kraft, mit welcher die Sonne Körper anzieht, 
sich umgekehrt wie das Quadrat der Entfernung verhält, also 
z. B. 4 mal schwächer ist, wenn der angezogene Körper doppelt 
so weit entfernt ist. Stehen nun Erde, Sonne und Mond in 
gerader Linie, entweder in der Ordnung SEM oder in der SME, 
so wird im ersten Falle die Erde stärker als der Mond, in letz 
terem der Mond stärker als die Erde angezogen, in beiden 
Fällen aber die Distanz zwischen Erde und Mond dadurch 
vergrössert und folglich die Kraft, mit welcher die Erde auf 
den Mond wirken kann, vermindert, so wie die Bewegung 
des letztem verlangsamt. Wenn dagegen Mond, Erde und 
Sonne einen rechten Winkel bilden, der Abstand beider Körper 
von der Sonne also beiläufig gleich ist, so ist zwar die Kraft 
selbst, mit welcher die Sonne sie anzieht, nicht verschieden, 
wohl aber die Richtung der Anziehung. Beide Richtungen con 
vergi!’en nämlich zur Sonne, woraus folgt, dass Mond und 
Erde einander etwas genähert ; die Wirkung beider aufeinander 
verstärkt, und die Bewegung des einen um die andere be 
schleunigt wird. Auf diese Weise erklärt sich die Evection. 
Man könnte sich nun vorstellen, dass diese wechselweise 
Verzögerung und Beschleunigung zwar Ungleichheiten in den 
einzelnen Punkten der Bahn veranlasse, im Ganzen aber sich 
ausgleiche und dass hiernach der volle Umlauf seihst unver 
ändert derselbe bleibe. Dem ist jedoch nicht so, wie eine 
nähere Betrachtung ergeben wird. 
Die Entfernung des Mondes von der Erde ist x / 400 der 
Entfernung von der Sonne; die Distanzen sind also für die 
drei zu vergleichenden Punkte: Vollmond, Erde, Neu 
mond, die folgenden ; 
a 11 . a . 399/ 
-*• /400 i x 5 /400 
oder in Decimalbrüchen: 
1,00250; 1; 0,99750
	        
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