Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Sechster Abschnitt. 
Schatten auf der Mondfläche erscheinen uns pechschwarz, und 
mit unserm Nachthimmel verglichen, zeigt sich kein Unter 
schied ; die Erde würde einen ganz andern Anblick gewähren, 
und namentlich die Schatten mehr oder weniger die Farbe 
des über ihnen schwebenden Gewölkes oder des heitern Him 
mels zeigen. » 
§. 102. 
Die Nächte des Mondes sind von zweierlei Art. Die 
der jenseitigen Halbkugel sind völlig dunkel: kein grösserer 
Körper erscheint am Horizont: Fixsterne und Planeten glän 
zen dort ungeschwächt und die Erde wird nie gesehen. Nir 
gend im ganzen Planetensystem ist ein Ort aufzufinden, der 
so geeignet wäre für die feinsten astronomischen Beobachtun 
gen, für die Lösung der schwierigsten Fragen, welche die Con 
stitution des Universums darhietet, als die jenseitige Mond 
halbkugel. — Auf der diesseitigen sind sämmtliche Nächte 
e r d h e 11, und diese Helle ist fast 14 mal stärker als der Mond 
schein für uns; jede Nacht wiederholt, mit geringen Abwei 
chungen, dieselben Phasen der Erde. Betrachten wir z. B. den 
Mondmittelpunkt, welcher die Erde im Zenith erblickt. Gegen 
Mittag ist sie N e u e r d e und wendet dem Monde die dunkle 
Seite zu, während des 177stündigen Nachmittags hat sie Sichel 
form, heim Untergange der Sonne ist sie halb, um Mitternacht 
voll erleuchtet, worauf die Abnahme in umgekehrter Ordnung 
erfolgt. Das letzte Erdviertel z. B. findet bei Sonnenaufgang 
statt. Betrachten wir einen Punkt im westlichen Rande, so 
hat dieser bei Sonnenaufgang Neuerde, um Mittag das erste 
Viertel, am Abend Voll erde, um Mitternacht das letzte Viertel. 
Ein Punkt des Ostrandes dagegen hat bei Sonnenuntergang 
Neuerde, das erste Viertel tritt um Mitternacht, die Vollerde 
am Morgen u. s. w. ein. 
Die Erde hat für jede gegebene Mondgegend einen be 
stimmten mittlern Ort am Himmel und bewegt sich nur inner* 
halb eines beschränkten Raumes, in dessen Mitte dieser Punkt 
liegt. Dieser Raum ist ein sphärisches Rechteck von 15° 46' 
Länge und 13° 34' Breite, welche äusserste Grenzen sie indess 
selten erreicht. Unter- und Aufgehen kann sie nur für die 
jenigen Mondgegenden, deren Horizont dies Rechteck durch 
schneidet, was beiläufig für */, der Mondoherfläche der Fall 
ist; 3 / 7 sehen sie beständig, 3 / 7 nie. Die äussersten uns noch 
erreichbaren Mondländer sehen nur zuweilen ein Segment der 
Erdscheibe, nie das Ganze, über den Horizont rücken. Diese 
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