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Sechster Abschnitt.
leichter erkennbar ist, als in den helleren Gebirgslandschaften.
Ueberhaupt ist der Anblick des vollen Mondes, wo man direkt
gar nichts von Erhöhungen und Vertiefungen, sondern nur
die verschiedenen Farben- und Lichttöne wahrninunt, von dem
in schräger Beleuchtung so durchaus verschieden, dass man
sich nur schwer überredet, denselben Weltkörper vor sich zu
haben. Es war ein durchaus vergebliches Unternehmen, den
Mond so zu zeichnen, wie er erscheint, und doch eine in
allen Phasen brauchbare Karte zu geben. Selbst mit der ge
nauesten Vollmondskarte wird man sich in anderen Tagen
des Mondalters, z. B. im ersten oder letzten Viertel, nur mit
grosser Schwierigkeit in der nördlichen Halbkugel zurecht-
tinden, im grössten Theile der südlichen hingegen wird alle
Mühe umsonst sein.
Die Zahl der Kinggehirge, wenn man sie nur bis zu
2 Meilen Durchmesser abwärts nimmt, übersteigt schon 1000;
doch dies ist nichts gegen die unzählige Menge der kleinen
und kleinsten Cr ater, von denen ein Fernrohr von 5 Fuss
Brennweite, wie das zur Mappa selenographica angewandte,
gegen 15 — 20000 zeigt. Sie sind fast alle verhältnissmässig
sehr tief, doch keinesweges (so viel sich erkennen lässt)
wirklich bodenlose Schlünde, die tief ins Innere der Mond
kugel führen. Die Art, wie der Schatten sich in ihnen dar
stellt, so wie der Anblick in höherer Beleuchtung, lässt hier
über keinen Zweifel. Auch sie zeigen häufig noch Central-
herge, wiewohl ihr Erkennen hier schon aufs äusserste er
schwert ist. Eben so wenig fehlen Ungleichheiten des Kam
mes, kleine Verzweigungen, Abweichungen von der Kreisform
u. dergh, wiewohl alles das doch nur als Ausnahme dasteht
im Verhältnis zur grossen Mehrzahl, die sich für uns in streng
regelmässiger Form darstellt. Sehr gewöhnlich sieht man
zwei oder mehrere (in einzelnen Fällen bis zu 10 und 12)
reihenweis wie Perlenschnüre an einandergereiht, in welchem
Falle gewöhnlich zwei benachbarte einen gemeinschaftlichen
Wall haben. In andern ähnlichen Verbindungen ist der Zu
sammenhang noch inniger: eine Art von Thor geht aus einem
Crater in den andern, und so wird leicht ein Kanal mit rund
lichen Seitenausbiegungen daraus. Beispiele bieten besonders
die Gegend zwischen Eratosthenes und Copernicus, die Land
schaften Sasserides und Orontius, die Umgegend von Capelia
und Censorinus, der Wall und die Ebene des Albategnius dar.
Am Kordwestrande des Ptolemäus stehen 6 sehr kleine Crater
(von 4 bis 6000 Fuss Durchmesser) geradlinig an einander ge
reiht — ein reizender Anblick. — Da die meisten dieser Crater
nach Innen sehr schroff abstürzen und noch ganz mit Schatten