Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Topographie des Planetensystems der Sonne. 
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der Sichtbarkeit sind, und einen grossem (den Hyginus selbst) 
von etwa l ] / 4 Meile Durchmesser. Letzteren dnrcbscbneidet 
sie so, dass sie seinen Rand sprengt und mit selbstständigen 
Wällen durch sein Inneres fortzieht, wobei indess ihre 
Richtung eine kleine Veränderung erleidet. Ein Beweis, 
dass die Rille spätem Ursprungs als der Crater ist. — Ver 
zweigungen und Durchschneidungen dieser Rillen sind sehr 
selten; schlängelnde Krümmungen, wie bei den Elüssen unseres 
Erdkörpers, kommen nur bei einer einzigen (in der Gegend 
des Aristarch und Herodot gelegen) vor. Ueberhaupt spricht 
nichts dafür, dass sie Stromsysteme seien oder dies einst 
waren. An einigen Stellen sieht man sie zu 2, 3, 4 nahe 
neben einander parallel fortstreichen. Sie durchsetzen zuweilen 
Berge von ziemlicher Steilheit und Höhe, wobei sich aber ihre 
Breite gewöhnlich nicht verändert, die überhaupt in den meisten 
Fällen durchweg gleich ist. 
Da man von jeher nur zu geneigt war, specielle Aehnlichkeiten 
zwischen Erde und Mond aufzufinden, so hat man auch diese 
Rillen bald für Flüsse, bald für künstliche Kanäle, bald für 
Landstrassen angesehen. Die erstere Meinung fällt, wenn man 
Anfang und Ende der meisten Rillen betrachtet, die im ge 
wöhnlichsten Falle beide in derselben Ebene liegen und keine 
merkliche Ungleichheit der Breite zeigen: wenn man ferner in 
denen, bei welchen die Breite es gestattet, einen scharf abge 
schnittenen Schatten wahrnimmt, wie er bei fiiessenden Ge 
wässern nicht wohl gedacht werden könnte, und wenn man 
ihre Vertheilung und gegenseitige Stellung betrachtet. Nirgend 
auf unserer Erde finden sich Flüsse, die aus solchen Fernen 
betrachtet ein den Mondrillen ähnliches Verhalten zeigen würden. 
Noch weniger aber ist an künstliche Kanäle oder 
Strassen zu denken bei Gebilden, deren Breite jedenfalls nach 
Tausenden von Fussen gemessen werden muss und deren 
Anfangs- und Endpunkte gewöhnlich durch Nichts ausge 
zeichnet sind. Man macht es sich in der That zu leicht, 
wenn man gleichsam stillschweigend voraussetzt, dass die 
Mondbewohner künstliche Wohnungen, Strassen u. dgl. haben, 
weil wir sie haben und allerdings haben müssen. Denn ur 
sprünglich waren es doch nur die zu empfindlichen Witte 
rungsveränderungen , die uns in Häusern unsere Zuflucht 
suchen liessen, so wie die zu grosse Schwierigkeit der Be 
wegungen, welche auf eine Erleichterung durch Kunststrassen 
führte. Wäre Beides auf der Erde so gewesen, wie es sich 
auf dem Monde findet, so ist sehr zu zweifeln, dass selbst
	        
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