Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

7 y/i 
240 Sechster Abschnitt. 
Abstande von der Erde) ist SS",4 für den Aeqnator und 35",9 
von Pol zu Pol gemessen. Hiernach würde der Aequator- 
durchmesser 19138 und der polare 17861, der mittlere also 
18500 geogr. Meilen betragen; der körperliche Inhalt 1247 mal 
der der Erde sein und die Abplattung der Pole auf 1 l lbA ge 
setzt werden müssen. Arago findet letztere indess nur 1 / 17 ; 
jedenfalls ist sie äusserst beträchtlich und in einem etwa 
40 mal vesgrössernden Fernrohr auch ohne Messung schon auf 
fallend. 
Für die Dichtigkeit Jupiters folgt aus diesen Bestim 
mungen 0,237 oder noch nicht 1 j i der Erddichtigkeit, sie kommt 
am nächsten der der Sonne, die 0,252 beträgt. Gleichwohl ist 
nicht anzunehmen, dass die Jupiterkugel hohl sei, wie weiter 
unten gezeigt werden soll, und die entgegengesetzte Annahme, 
dass Jupiters eigentlicher innerer Kern viel kleiner, und er 
von einer vielleicht einige tausend Meilen hohen atmosphärischen 
Nebelhülle umgeben sei, widerlegt sich durch die Schärfe des 
Randes. Eine solche Hülle würde sich nach aussen allmählich 
verlieren und dem Körper ein verwaschenes, kometarisches 
Ansehen geben. Es bleibt also nur übrig, anzunehmen, 
dass die Bestandtheile Jupiters 4 bis 5 mal lockerer sind als 
die der Erde. 
Jupiter dreht sich in einer für seinen grossen Durchmesser 
erstaunlich kurzen Zeit von 9 h 55' 26",56 um seine Axe, so 
dass die Rotationsbewegung nur um ein sehr Geringes ( 1 j i0 ) 
langsamer ist als die der Revolution, Die Neigung seines 
Aequators gegen die Ebene ist 30° 6', d. h. 7 1 /, mal geringer 
als die Neigung des Erdäquators. Die Differenz der Jahres 
zeiten, so weit sie vom Sonnenstände abhängt, muss also sehr 
unbeträchtlich sein, zumal da auch die Excentricität nur mässig 
ist. Die angegebene Periode der Rotation folgt aus Beobach 
tungen zweier Flecke auf der Scheibe des Jupiter, welche 
Herr W. Beer und ich vom November 1834 bis zum April 
1.835 verfolgten. Sie machten in dieser Zeit über 400 Um 
drehungen, und wurden, soviel die Wittcrung es zuliess, all 
nächtlich beobachtet. Die Flecke stellten sich sehr scharf 
dar und die herausgebrachte Periode scheint auf 1 j i Sekunde 
etwa genau zu sein. Airy hat aus einer kleineren Reihe von 
Beobachtungen derselben Flecke 9 h 55' 24",6 als Rotation ab 
geleitet. Früher nahm man nach Cassini in runder Zahl 9 h 56' 
an, und eben dies fand Sylvahelle in Marseille. Schröter in 
Lilienthal fand 9 h 55' 33", jedoch war seine Berechnungsme 
thode noch unvollkommen. Es ist nämlich, wenn man die Zeiten 
beobachtet hat, wo der Eieck auf der Mitte der Scheibe zu
	        
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