250 Sechster Abschnitt.
Unterbreclmng nur auf einige Nächte. Eine längere tritt zur
Zeit der Conjunctionen ein, wo Jupiter hinter der Sonne steht
und überhaupt nicht beobachtet werden kann. Die Austritte
(nach der Opposition) sieht man im astronomischen Fernrohr
rechts (westlich), die Eintritte (vor der Opposition) sieht man
im astronomischen Fernrohr links (östlich) vom Jupiter. Die
andere Seite des Schattens wird uns dann vom Jupiterskörper
verdeckt, wenn nicht, wie oben bemerkt, der 3. und 4. Trabant
durch ihre beträchtliche Breite zuweilen eine Ausnahme machen.
Um dieselbe Zeit, wo die Eintritte sichtbar sind, gehen die
Trabanten ihrem Schatten auf der Jupitersscheibe voran; sie
folgen ihnen hingegen nach, wenn man nach der Opposition
die Austritte beobachtet.
Es kann sich auch, freilich selten, ereignen, dass ein
Mond den anderen verfinstert, meistens nur zum Theil, denn
da sie an Grösse nicht sehr verschieden sind, so ist ein so
genaues Zusammentreffen der Umstände, dass der Schatten
des einen den anderen ganz bedecke, nur äusserst selten mög
lich. —■ Die astronomischen Ephemeriden geben uns nur die
von der Erde aus sichtbaren Eintritte oder Austritte der
Monde in den Jupitersschatten, wozu auch die Tafeln nur ein
gerichtet sind.
Ein merkwürdiges Yerhältniss bewirkt, dass die drei in
neren Monde nie gleichzeitig verfinstert werden können. Es
ist nämlich die mittlere Länge des ersten Trabanten, vermehrt
um die doppelte mittlere Länge des dritten und vermindert
um die dreifache Länge des zweiten Trabanten, stets genau
180 Grad, woraus folgt, dass, wenn zwei dieser Trabanten
gleiche Länge in Beziehung auf Jupiter haben, der dritte
180 Grad von ihnen entfernt stehen müsse. Dieses merkwür
dige Gesetz ist eine Folge der gegenseitigen Anziehung, und
braucht im Anfang nur beinahe stattgefunden zu haben, um
zu bewirken, dass es jetzt und in allen künftigen Zeiten der
Strenge nach stattfindet.
§. 142.
Abgesehen von den Ungleichheiten, welche in der Ellip-
ticität und den Störungen der Bahnen, ihren Grund haben,
kommen noch drei andere Ursachen hinzu, welche auf die
Stellung der Trabanten gegen Jupiter und auf die Intervalle
der Finsternisse Einfluss haben und diese Intervalle ungleich
machen würden, auch wenn die Bahnen ganz kreisförmig und
die Bewegungen gleichraässig wären.
Die erste ist die Ausweichung der Erde, welche
bald rechts bald links von derjenigen Linie steht, die von