der Sonne zum Jupiter gezogen werden kann. Sie veranlasst
zwar keine Verzögerung oder Beschleunigung der eigentlichen
Finsternissmomente, wohl aber eine der Ein- und Austritte
vor der Scheibe Jupiters, so dass die geocentrischen
oberen und unteren Conjunctionen von der heliocentrischen
(die zugleich die Mitte der Finsterniss ist) um mehrere
Stunden verschieden sein können.
Die zweite Ursache ist die Excentricität der Jupiters-
bahn, welche die syno di sehen Umläufe der Trabanten un
gleich macht. Der periodische Umlauf unterscheidet sich
nämlich, eben so wie bei unserem eigenen Monde, vom s y n o-
dischen um den Bogen, welchen Jupiter während eines
Trabantenumlaufs in seiner eigenen Bahn zurücklegt. Dieser
Bogen ist grösser in der Sonnennähe Jupiters, folglich ist
auch der Unterschied zwischen dem periodischen und syno-
dischen Umlauf des Trabanten, und dieser letztere selbst,
grösser als in der Sonnenferne Jupiters. Für ein einzelnes
Intervall ist der Unterschied zwar geringfügig, doch er sam
melt sich an, da in jeder der beiden Hälften der Jupitersbahn
gegen 1300 Umläufe des ersten, 640 des zweiten, 320 des
dritten und 140 des vierten Trabanten erfolgen.
Die dritte Ursache ist die wichtigste, und das Erkennen
derselben durch die Beobachtungen hat uns mit einer That-
sache bekannt gemacht, die für die ganze Astronomie von
höchster Bedeutung ist. Man nahm nämlich wahr, dass, wenn
man die Finsternisse aus den nahe um die Opposition Jupiters
angestellten Beobachtungen vorausherechnete, sie um die Zeit
der Conjunctionen stets gegen eine Viertelstunde später ein-
iielen. Die Verspätung wuchs regelmässig mit der wachsenden
Entfernung Jupiters von der Erde und nahm mit seiner An
näherung wieder ah. Römer in Paris war es, der hierdurch
1675 zuerst auf den Gedanken kam, dass der Lichtstrahl,
wenn er vom Jupiter bis zur Erde sich fortpflanze, noth-
wendig eine, wenn auch noch so geringe, Zeit gebrauchen
müsse, da keine Geschwindigkeit der Strenge nach unendlich
gross sein kann. Hat er nun einen längeren Weg zurück
zulegen, so bedarf er mehr Zeit, kommt also später auf der
Erde an als in grösserer Nähe der Fall gewesen wäre; und
dies bewirkt die Verspätung der Finsternisse ausserhalb der
Opposition.
Aus dem Betrage der Verspätung schloss man auf eine
Zeit von 8 1 /* Minuten, welche der Lichtstrahl gebrauche, um
einen Baum zurückzulegen, der der mittleren Entfernung der
Erde von der Sonne gleich ist.
Nach den neuesten Bestimmungen findet sich für die
Topographie des Planetensystems der Sonne.