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Sechster Abschnitt.
Problem der Uranusbewegung an. Seine erschöpfenden Unter
suchungen führten ihn zu dem Schlüsse: dass es unmöglich sei,
die Beobachtungen des Uranus in Uebereinstimmung mit der
Newton'sehen Theorie zu bringen, wenn man bei den Störungs
rechnungen nur die bekannten Massen des Planetensystems
zum Grunde lege. Indem so die Nothwendigkeit, einen bisher
unbekannten Planeten zu suchen, unabweisbar hervortrat, stellte
sich die Aufgabe dahin: aus den Abweichungen zwischen
Theorie und Beobachtung den Ort und die Masse desjenigen
Körpers zu bestimmen, der diese Abweichungen veranlasse.
Dass eine so völlig neue Aufgabe auf ungeahnte
Schwierigkeiten führen musste, ist leicht zu begreifen. Leverrier
sah die Nothwendigkeit ein, das Peld seiner Untersuchung
möglichst zu verengern. Es zeigte sich, dass der unbekannte
Uranusstörer nicht innerhalb seiner Bahn, auch nicht in ge
ringer Entfernung ausserhalb derselben umlaufen könne, sondern
in einem Abstande stehen müsse, der etwa der doppelte des
Uranus sei. Er schloss ferner, dass die Neigung der Bahn
dieses Körpers gegen die des Uranus, und folglich auch gegen
die Ekliptik, nur klein sein könne, da die unvereinbaren In-
congruenzen des Uranuslaufs nur in der Länge des Planeten,
nicht auch in seiner Breite sich gezeigt hatten. Da solcher
gestalt für die Bestimmung der Neigung gar kein Anhalt ge
geben war, nahm Leverrier den unbekannten Planeten als in
der Ekliptik laufend an und hatte demnach nur 4 Elemente
desselben, Länge für eine gegebene Epoche, Perihel, Excen-
tricität und halbe grosse Axe, und ausserdem die Masse zu
bestimmen. Zu diesen 5 Unbekannten kamen nun noch die
Yerbesserungen der Uranus-Elemente, die gleichzeitig in
die Untersuchung mit aufzunehmen waren, wenn ein positiver
Erfolg davon gehofft werden sollte.
Es ist unmöglich, hier in ein näheres Detail einzugehen;
ich beschränke mich demzufolge auf den geschichtlichen Ver
lauf dieser unsterblichen Entdeckung. Im Januar 1846 zeigte
Leverrier in der französischen Akademie an, dass er diesem
unbekannten Planeten durch Kechnung auf die Spur gekommen
sei und die weiteren Veröffentlichungen sich Vorbehalte. In
den Cornptes rendus vom 31. August gab er die folgenden
Elemente des unbekannten Planeten
Halbe grosse Axe 36,154
Umlaufszeit 217,387 Jahre
Mittlere Länge 1847 Jan. 1. 318° 47'
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