Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Kometen. 
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sonst würden sie selbst den Gesetzen der Schwere nicht unter 
worfen sein, nicht in Kegelschnitten um die Sonne laufen und 
keine Störungen von den Planeten erleiden. In der That ist 
es aber auch nur eine solche passive Materialität, die wir 
an ihnen wahrnehmen, und es hat in dieser Beziehung wirklich 
etwas Komisches, dass gerade diese gefahrlosesten aller 
Weltkörper — denn will man einmal durchaus von Gefahren 
sprechen, so sind die Planeten, der Mond und die Sonne 
selbst weit gefährlicher für uns — zu so ängstlichen Besorg 
nissen rücksichtlich des Zusammenprallens (!) mit einem 
von ihnen Veranlassung gegeben haben. 
Die Kometen zeigen ferner in ihrem Ansehen manche 
Veränderungen, die freilich zum Theil optisch sind, dem 
grösseren Theile nach aber nicht aus der verschiedenen Stel 
lung gegen die Erde erklärt werden können, demnach physische 
sein müssen. Dahin gehört das Verlängern des Schweifes bei 
der Annäherung zur Sonne und das Verkürzen oder auch 
völlige Verschwinden desselben, wenn sie sich wieder von der 
Sonne entfernen. Ferner das bei mehreren von ihnen bemerkte 
Zusammenziehen der Nebelhüllen und mehr noch der Kerne 
in der Sonnennähe, so dass der Umfang kleiner wird. Endlich 
die bereits von Heinsius am Kometen von 1744 bemerkte und 
später besonders am Halley’’sehen genau beobachtete Aus 
strömung (nach Bessel 7 s Erklärung) einer fächer- oder büschel 
artigen Flamme, die in ihrer Eichtling und in ihrem sonstigen 
Verhalten Veränderungen zeigt, in denen bereits etwas Periodi 
sches erkannt worden ist (s, weiter unten). Diese und viele 
andere Veränderungen zeugen von einer überaus leichten Be 
weglichkeit und höchst geringen Cohäsion der einzelnen Theile 
des Kometen, der also auch in dieser Beziehung sich völlig 
verschieden von einem festen Körper verhält. 
Wir können also nicht umhin, in den Kometen Körper 
zu erkennen, die sich nicht allein durch ihre Laufbahnen, 
sondern mehr noch durch ihre Substanz von den Planeten 
unterscheiden. Sie sind weder feste noch gasförmige 
Massen — beide Annahmen widerstreiten, wie wir gesehen 
haben, den direkten Beobachtungsresultaten — und ihre voll 
kommene Durchsichtigkeit schliesst auch die Form des 
tropfbar Flüssigen aus, so dass wir gar kein Analogon für 
sie kennen. 
S- 176. 
Die unabweisbare und gänzliche Verschiedenheit der
	        
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