Die Himmelskugel und ihre Eintheilung etc.
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bar, während der wenig augenfällige Krebs am besten durch
Zwillinge und Löwe, zwischen denen er liegt, aufgefunden wird.
Weiter links vom Löwen werden die Räume zwischen Thier
kreis und Polarstern grösser. Hier sind die grossen Sternbilder
Bootes, Hercules, Krone und Ophiuchus nebst mehre
ren kleinern, jenseit deren nach Süden zu sich die Jungfrau
und die Waage zeigen; weiter östlich gewähren die beiden
glänzenden Hauptsterne des Schwans und Adlers (ersterer
für Berlin nicht untergehend) gute Hauptpunkte, um die zwischen
liegenden kleinern sowie die weiter südlich liegenden des Thier
kreises: Schütze, Scorpion und Steinbock aufzufinden.
Koch weiter östlich tritt uns Andromeda als grösseres Stern
bild entgegen, über welche hinaus im Thierkreise Wasser
mann und Fische erscheinen. — Südlich vom Thierkreise
merke man sich vor allem das schöne gleichseitige Dreieck,
welches die drei glänzenden Hauptsterne des Orion, des klei
nen und grossen Hundes mit einander bilden; Sirius, die
untere Spitze des Dreiecks, ist der hellste des ganzen Fixstern
himmels. An diese lassen sich dann leicht zu beiden Seiten
die Sternbilder anknüpfen, welche jenseits des Thierkreises bei
uns noch sichtbar sind und unter denen sich der Walfisch
und die Wasserschlange am meisten hervorheben. — Damit
ist die Grundlage zu einer weiteren und genaueren Kenntniss
gegeben.
Eine solche Kenntniss hat, auch ganz abgesehen vom
eigentlich astronomischen Studium, ihren mannigfaltigen Nutzen
für Alle und Jeden. Selbst den rohesten Völkern Südamerika^
und Australien^ dienen die Gestirne, namentlich aber das (in
Europa nicht sichtbare) südliche Kreuz, als allgemeine Uhr für
die Nachtstunden, wie die Sonne für die Tagesstunden. Nicht
den Schiffer allein, auch den Landreisenden können die Gestirne
sicher leiten, selbst bei nur theilweise heiterm Himmel, sobald
er nur in jeder Gegend desselben ein Hauptsternbild sich ge
merkt hat. Jede am nächtlichen Himmel gemachte Wahrneh
mung, welcher Art sie auch immer sei, kann durch die Auf
zeichnung der Zeit, sowie des Sterns oder des Sternbildes, wo man
Etwas wahrgenommen hat, so genau bestimmt werden, als die Na
tur des Gegenstandes es zulässt, während solche Beolaachtungen,
der anderweitig genauen Beschreibung ungeachtet, meist für die
Wissenschaft verloren sind, wenn sie jener Bestimmung erman
geln. Unter den Völkern des Alterthums war die Kenntniss des
Fixsternhimmels im Allgemeinen weiter verbreitet als bei uns,
die wir uns nur zu sehr auf Uhr, Kalender u. dgl. verlassen,
und in allen Dingen ein Surrogat der Natur in Bereitschaft
haben, wodurch wir uns zwar scheinbar bequemer einrichten,
Mädler, Pop ul, Astronomie. O