362 Siebenter Abschnitt.
1793. (107.) Dieser von Perny am 24. Sept. entdeckte und
bis zum 3. October beobachtete Komet muss eine ansehn
liche Grösse haben, da er (freilich nur durch Teleskope)
in einer so beträchtlichen Entfernung von Erde und Sonne
gesehen ward. Die von Burckhardt berechnete elliptische
Bahn hat einige Aehnlichkeit mit der von 1783, die
gleichfalls durch eine Parabel nicht dargestellt werden
konnte. Doch wird die Identität zweifelhaft durch die
in Bezug auf seine heliocentrische Bewegung sehr kurze
Zeit der Beobachtung in beiden Erscheinungen.
1807. (118.) Dieser grosse und schöne Komet, der alle seit
1769 gesehenen an Glanz übertraf (dem von 1811 in-
dess nicht gleich kam), wurde am 9. September 1807
zu Castro Giovanni in Sicilien von den Augustinermön
chen entdeckt. Mit dem 21. September beginnen die
astronomischen Beobachtungen und gehen bis zum 27.
März, wo Wisniewsky in Petersburg ihn aus dem Ge
sichte verlor. Er übertraf die Sterne zweiter Grösse,
hatte einen lebhaft glänzenden und gut begrenzten Kern
und einen schönen Doppelschweif, der in zwei
Aesten mehrere Grade fortlief und einen dunklen Zwi
schenraum zwischen sich frei liess. Einer der Aeste
war stark gebogen und die Convexität der Krümmung
gegen den anderen gerichtet. Sein starker Glanz nahm
indess bald ab und der Kern vermischte sich mehr und
mehr mit der Kebelhülle. Schon im December war es
schwierig, ihn mit blossem Auge zu sehen, und im Ja
nuar zeigte ihn nur noch das Fernrohr, Bessel in Li
lienthal suchte ihn noch den 29. Februar vergebens;
in Petersburg war er zwar noch 4 'Wochen länger sicht
bar, doch ungemein lichtschwach. Zur Zeit der besseren
Sichtbarkeit hatte der Kern 5 Sekunden Durchmesser,
Mach Bessel’s (Untersuchungen über die Bahn des gros
sen Kometen von 1807. Königsberg 1810) völlig schar
fer Berechnung erreicht er in seinem Aphelio eine Ent
fernung von 5910 Milk Meilen und braucht 1713,5 Jahre
zu seinem Umlaufe. Werden dagegen die Störungen,
die er nach seinem Perihel erfahren hatte, bis zum März
1815, von wo ab sie unmerklich werden, in Rechnung
gezogen, so ergiebt sich (nach Bessel) eine Verminde
rung der Excentricität bis auf 0,99516151 und die
nächste Wiederkehr ist schon in 1543,1 Jahren zu er
warten. Das Resultat lässt gegenwärtig noch eine
kleine Verbesserung zu. Bessel berechnete die Störungen
mit Planetenmassen, wie sie zur Zeit bekannt waren.