Die Kometen.
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Seitdem aber hat unsere Kenntniss derselben erheb
lich gewonnen, und unsere jetzigen Zahlen für diese
weichen von den früheren nicht unbedeutend ah. Na
mentlich hat Bessel die Jupitersmasse mit grosser Schärfe
bestimmt und sie ist = .-7^während man früher mit
Laplace 0 * Q5 annahm. Wenn man untersucht, was er
halten worden wäre hei einer Anwendung der -Sesselsehen
Masse, und hei diesem Ueberschlage von der Aenderung
der übrigen Planetenmassen, so wie von den höheren
Potenzen der Masse Jupiters ahsieht, so erhält man für
die Dauer des gegenwärtig begonnenen Umlaufs 1540 Jahre.
Allein da die kleinste Unsicherheit in der so schwer zu
bestimmenden Excentricität immer eine sehr grosse Aen
derung in der Umlaufszeit mit sich führt (bei dem gegen
wärtigen Kometen ändert sich die Umlaufszeit um J / 2 Jahr,
wenn man die 6. Decimale der Excentricität nur um
eine Einheit ändert), so bleibt jedenfalls eine Unsicher
heit von mehreren Jahrzehnten auch bei der schärfsten
Rechnung zurück, und man kann also nur sagen, der
Komet werde im Laufe des 34. Jahrhunderts unserer
Zeitrechnung wiederkehren,
1808. Ein verlorener Komet. Pons hat ihn nur einmal
(Febr. 6.) gut beobachten können, hernach zwar noch
bis zum 9. gesehen, jedoch keine zur Bahnbestimmung
dienlichen Beobachtungen erhalten. Er hatte etwa 1°
Durchmesser, zeigte die matte Spur eines Kernes und
war überhaupt höchst lichtschwach,
1808. (119.) Zweiter Komet. Pons entdeckte ihn am 25.
März im Kamelopard (in welchem Sternbilde sonderbarer
Weise drei Kometen dieses Jahrs entdeckt wurden).
Wisniewsky in Petersburg sah ihn vom 29. März bis
2. April, wo er wegen Lichtschwäche verschwand. Diese
letzteren Beobachtungen wurden aber erst 15 Jahre
später in Deutschland in Rechnung gezogen und jetzt
fand Encke, dass der 7'Ws'sche und Wisniewsky’sehe
Komet einer und derselbe sei. Die Aehnlichkeit der
Elemente mit denen des Kometen von 1797 ist, wie
Encke bemerkt, sehr ungewiss.
1811. (122.) Dieser schöne Komet, der unter allen am
längsten beobachtet worden, ist von Flaugergues am
26. März zuerst gesehen und vor der Sonnennähe in
Europa bis zum 2. Juni beobachtet worden. Damals
hatte er noch keinen bedeutenden Schweif entwickelt,