Die Fixsterne.
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namentlich von Bradley, Maskelyne und Lalande, viele Jahre
hindurch mit grossem Eifer angestellt ; in Deutschland bear
beitete zugleich Tobias Mayer seinen Catalog nach eigenen
Beobachtungen. Lalande's Histoire céleste, der Piazzi'sehe
Catalog, Wollaston's Sternverzeichniss und Groombridge's Beob
achtungen von mehr als 4000 Circumpolarsternen waren die
hauptsächlichsten Arbeiten dieser Art, welche das Ende des
18. und den Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnen. In den
letzten Jahrzehnten sind von Allem Bessel's Arbeiten als die
umfassendsten und genauesten zu bezeichnen. Pond und BrinUey
lieferten gleichzeitig sehr scharfe Beobachtungen der soge
nannten Fundamentalsterne, einzelner aus der grossen Masse
ausgewählter Fixsterne, die man sehr oft und mit möglichster
Sorgfalt beobachtet, um an ihnen sichere Vergleichungspunkte
für die übrigen zu gewinnen. Weisse in Krakau hat den gröss
ten Theil der .ßessß/’schen Beobachtungen (über 30000 zwischen
-}- 15° und — 15° Deel, liegende Sterne) genau reducirt und die
Réduction des anderen Theiles der HmeZ’schen Sterne zwischen
-|- 15° und -f- 45° später auch ausgeführt. Argeiander und
Wrottesley haben ebenfalls sehr genaue Cataloge, aber nur
über eine mässige Anzahl von Sternen sich erstreckend, nach
eigenen Beobachtungen gegeben, wie wir denn fast auf jeder
grösseren Sternwarte einzelne Beiträge zur genaueren Bestim
mung der Fixsternörter erhalten haben. Taylor (in Madras)
und Brisbane (in Paramatta) lieferten zahlreiche Beobachtungen
namentlich südlicher Sterne. Zwei der neuesten Unternehmun
gen sind Rümker's Catalog von 12000 teleskopischen Fixsternen
beobachtet auf der Hamburger Sternwarte, und Argeiander's
Zonenheohachtungen der Sterne von —j— 45° bis -f- 80° nörd
licher Déclination, zu Bonn auf der provisorischen Sternwarte
(während des Baues der grösseren) angestellt. Dadurch sind
Karten möglich geworden, die alle früheren weit hinter sich
zurücklassen, und unter denen vorzüglich die Harding'sehen
(120000 Sterne auf 27 sehr grossen Blättern enthaltend) und
die erst jetzt beendeten der Berliner Academie zu bemerken
sind. Später hat Argeiander diese Arbeit auch über den süd
lichen Himmel von — 15° bis — 31° Deel, fortgesetzt ; und
Oeltzen einen bedeutenden Theil der Ar gelander'sehen Sterne
reducirt. Ferner hat die British Association die Lacaille'sehen
(10000) und Lalande' sehen (47000) Sternörter reducirt und
veröffentlicht, und Fedorenko in Pulkowa die Keduction der
noch fehlenden (gegen 4000) Lalande'sehen Sterne hiuzugefügt.
Für den blossen Liebhaber, der sich eine übersichtliche
Kenntniss des Firmaments verschaffen will, sind Bode's, Littrow's