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Zehnter Abschnitt.
und Argelander’s Arbeiten von grossem Nutzen. Ersterer hat
auch Globen unter seiner Leitung anfertigen lassen; und
Argeiander seine Sternkarten mit einem Catalog versehen.
Da in Folge der Präcession alle Bectascensionen und
Declinationen fortlaufenden Veränderungen unterworfen sind,
so werden alle Cataloge, Karten und Globen nur für einen be
stimmten Zeitpunkt richtig und unmittelbar gültig sein kön
nen. Um erstere auch für andere Zeiten brauchbar zu machen,
fügt man den jährlichen Betrag der durch die Präcession
bewirkten Veränderungen den einzelnen Angaben für jeden
Stern besonders hinzu. Für den Gebrauch des Astronomen
muss ausserdem noch die Aberration, Nutation und etwaige
eigene Bewegung des Fixsterns in Betracht gezogen werden,
§. 207.
Die Fixsterne zeigen auch verschiedene Farben, wie
wohl das blosse Auge nur wenig davon wahrnimmt. Dass alle
Sterne, wenn sie dem Horizont nahe kommen, in röthlichen
und anderen Farben spielen, hat seinen Grund in den Dünsten
unserer Atmosphäre und gehört nicht hierher. Bestimmter
lässt sich im Fernrohr darüber urtheilen, wenn eine völlig
heitere Nacht und günstiger Stand der Gestirne dem Beobachter
zu Hülfe kommen, indess ist der Farbenunterschied stets nur
schwach, und mancher sonst sehr gute Beobachter bemerkt
wenig oder nichts davon. Auch lässt sich in zu schwachen
teleskopischen Sternen keine Farbe mehr unterscheiden. Struve
nimmt die 9. Grösse als äusserste Grenze an, bei welcher er
noch eine Farbe erkenne. In Spiegel-Teleskopen bemerkt man
gewöhnlich mehr verschiedene Farben, als im achromatischen
Fernrohr; doch kann ein Theil derselben dem Metall des
Spiegels angehören ([HerscheVs Spiegel scheinen etwas röthlich
gewesen zu sein).
Die meisten Sterne, sowohl grössere als kleinere, scheinen
weiss zu sein, doch zeigen sich auch hierin verschiedene
Grade. Sirius, Wega, Deneh, Begulus und Spica sind ent
schieden weiss. Aldebaran, Arctur und vor allem Beteigeuze
sind rothe Sterne erster Grösse; Procyon, Capella und Atair
sind gelbe. Unter den beiden hellen Sternen der Zwillinge ist
Castor grünlich, Pollux röthlich; a des grossen und a des
kleinen Bären (der Polarstern) sind beide gelb, mehr aber
noch ß des kleinen Bären. Unter den kleineren Sternen ist
Mira Ceti (ein veränderlicher) durch seine rothe Farbe aus
gezeichnet. Auch bläuliche Sterne (wie y der Leyer) und