Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Fixsterne. 
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Mögen nun diese inneren Regionen der Fixsternwelt sich 
ringförmig oder auf andere Weise gliedern, in keinem Falle 
bilden sie einen sphärisch erfüllten Raum. Vielmehr scheinen 
sie, auch ganz abgesehen von der Milchstrasse, eine ziemlich 
flache Schicht zu bilden, deren grosse Axe etwa mit der Ebene 
der Milchstrasse zusammenfällt. Die äussersten Theile dieser 
Region bilden übrigens ziemlich bestimmt einen Ring, denn 
hier häufen sich die Sterne 7ter bis lOter und llter Grösse 
ungewöhnlich an, theils auf dem Grunde der Milchstrasse, 
theils nahe an ihren Grenzen hinziehend, welche grössere An 
häufung vorzugsweise in der südlichen Halbkugel, so wie auch 
auf der nördlichen im Sternbilde des Schwans und an einigen 
anderen Punkten stattfindet. 
Der hier erwähnte Sternenring fällt zwar für den Anblick 
mit unbewaffnetem Auge ziemlich mit der Milchstrasse zu 
sammen, da diese grössere Häufigkeit, in der nördlichen Halb 
kugel wenigstens, die mit blossem Auge sichtbaren Sterne nur 
wenig trifft und alles üebrige nur als vereinigter Schimmer 
gesehen* wird. Aber schon ein mässiges Fernrohr, ein Frauen 
hofer’scher Kometensucher z. B., zeigt die Sterne dieses Ringes 
mit hinreichender Deutlichkeit einzeln, während die weiter 
entfernte eigentliche Milchstrasse nur in sehr lichtstarken Fern 
rohren auflöslich ist. Diese besteht aus wenigstens zwei 
hintereinander liegenden nahezu concentrischen Ringen mit 
einem, durch brückenartige Verbindungsglieder unterbrochenen, 
sternarmen Zwischenräume. Die Zahl der darin befindlichen 
und in HerscheVs grösstem Teleskop noch sichtbaren Sterne 
schätzte er auf 18 Millionen, 
Ob hinter diesen beiden Ringen, welche, wie oben be 
merkt, auf der südlichen Halbkugel im Scorpion und dem süd 
lichen Kreuz besonders glänzend erscheinen, und die auf 2 / 6 
ihres Zuges (vom Schwan bis in die Nähe des Südpols) uns 
getrennt erscheinen, noch mehrere ähnlicher Art sich hinziehen, 
vermögen wir nicht zu erforschen. Die Lage unserer Sonne 
im Fixsternsystem scheint eine solche zu sein, dass ausser der 
erwähnten Theilung perspectivisch keine weitere möglich ist, 
und das, was etwa noch jenseits des äussersten und sichtbaren 
Ringes in ähnlicher Weise existirt, mit diesem zusammenfalleii, 
oder vielmehr von ihm verdeckt werden muss. 
Es scheint, dass ein unaufgelöster Lichtschimmer auch in 
den kräftigsten Instrumenten noch übrig bleibe, und solcher 
gestalt das, was wir als einzelne Sternpunkte dort erblicken, 
keineswegs das Ganze sei. Kaum ist das anders zu erwarten, 
vollends wenn die so eben vorgetragene Muthmaassung von
	        
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