Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Fixsterne. 
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sam mit einem Schlage unwiderleglich bewiesen: wurde im 
Gegentheile der Nachweis geführt, dass den Fixsternen ganz 
und gar keine Parallaxe zukomme, so war es auch mit 
der Bewegung der Erde um die Sonne nichts. Copernicus, wie 
bereits früher erwähnt, erkannte sehr wohl das Gewicht dieses 
Einwurfes, denn zu seiner Zeit war allerdings noch keine 
Spur einer solchen Parallaxe aufzufinden. Er konnte sich 
selbst keine andere Antwort geben, als dass die Fixsterne 
zu weit entfernt seien, um eine merkliche Abweichung von 
dem mittleren Orte in den Beobachtungen zu verrathen. So 
konnte man hoffen, dass die Folgezeit, welche genauere Beob 
achtungen ermöglichen werde, auch hierin sich besserer Er 
folge werde erfreuen können. Tycho brachte bald nach Coper 
nicus eine wenigstens sechsmal so grosse Genauigkeit in die 
Beobachtungskunst: er konnte seiner Winkel auf 2—3 Minuten 
versichert sein. Nachdem Hook das Fernrohr mit dem Qua 
dranten in Verbindung gebracht hatte, ging zwar seine etwas 
übereilte Hoffnung, man werde fortan um so viel genauer 
messen können, als das Fernrohr vergrössere, nicht in diesem 
Maasse in Erfüllung, doch aber konnte man nun nicht blos 
einzelner Minuten, sondern (namentlich seit Flamsteed) in gün 
stigen Fällen auch sogar der Halben und Viertel derselben ver 
sichert sein. Und Bradley brachte, weniger durch Vergrösse- 
rung des Fernrohrs, als durch genauer gearbeitete und einge- 
theilte Instrumente, vor Allem aber durch seine musterhafte 
Sorgfalt und Umsicht in ihrer Anwendung, es sogar dahin, 
dass einzelne Sekunden kein blosser Zifferprunk mehr 
waren, sondern einen wirklichen praktischen Werth hatten. 
Mit jeder dieser so sehr bedeutenden Vervollkommnungen 
wuchs die Hoffnung, die Parallaxen der Fixsterne zu finden 
— und jedesmal sah man die Hoffnung getäuscht. 
Bradley hatte ein ganz vorzügliches Augenmerk auf diesen 
Gegenstand gerichtet. Seine am Mauerquadranten ange- 
stetyten Beobachtungen stimmten zwar unter sich völlig be 
friedigend, aber die in verschiedenen Jahreszeiten sehr ver 
schiedene Strahlenbrechung, die zu seiner Zeit noch nicht 
hinreichend genau erforscht war, erregte bei ihm ein nicht 
ungegründetes Bedenken gegen die strenge Richtigkeit der 
daraus abgeleiteten Correction. Da nun die Strahlenbrechung 
im Zenith selbst Null und in der Nähe desselben sehr klein 
ist, so durfte man hoffen durch Beobachtung von Zenithster 
nen, an einem dazu geeigneten Instrumente Angaben zu er 
halten, an welche keine, oder doch nur eine so geringe Strahlen 
brechung anzubringen war, dass sie mit voller Sicherheit er 
mittelt werden konnte. Er stellte demnach ein Fernrohr von 
Mädler, Pop. Astronomie. 30
	        
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