Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

480 Zehnter Abschnitt. 
periode anzudeuten, die seit Goodricke etwa 3 / 4 Stunden beträgt. 
10) Am 13. August 1596 fand David Fabricius, Predi 
ger zu Ostell in Ostfriesland, diesen Stern Ster Grösse, und 
konnte ihn hernach nicht wiederfinden. Da noch gar kein 
Beispiel periodisch veränderlicher Sterne bekannt war, so hielt 
er den Stern für wirklich verschwunden. Erst Holwarda in 
Franecker sah ihn 1638 wieder und bemerkte seine Verän 
derlichkeit. Er ist seit 1660 fleissig beobachtet worden und 
seine Periode ist besser bekannt als bei den meisten übrigen. 
In seinem Maximum hat er nicht jedesmal gleiche Helligkeit, 
gewöhnlich erreicht er die 2te oder 3te, einigemale nur die 
4te Grösse, auch selbst von der ersten wollen ihn Einige be 
obachtet haben. Sein Licht ist stark röthlich, und Struve 
konnte die rothe Farbe selbst daun noch erkennen, wenn er 
im schwächsten Lichte und gewöhnlichen Fernglässern bereits 
verschwunden war. Ein schwacher Begleiter steht neben ihm, 
zeigt aber weder Veränderlichkeit noch eine besondere Farbe. 
Merkwürdig ist noch der Umstand, dass er nur 40 Tage braucht, 
um von der 6ten Grösse (wo er scharfen Augen sichtbar zu 
werden anfängt) bis zum Maximum zu wachsen, 66 hingegen, 
um wieder bis zur 6 ten abzunehmen. 
Uebrigens ist diese Dauer, gleich so wie alle übrigen die 
sen Stern betreffenden Zahlenangaben, starken Schwankungen 
unterworfen. So hat er im J. 1840 ... 61 Tage gebraucht, 
um von der 6 ten Grösse bis zum Maximum zu gelangen, und 
in 50 Tagen sank er wieder zu dieser Grösse herab. Die 
übrigen Tage ist er ein blos teleskopischer Stern. Er heisst 
sonst auch Mira Ceti. 
Da seine Periode vom Erdjahre nicht sehr verschieden 
ist, so kann er einige Jahre nach einander dem blossen Auge 
unsichtbar bleiben: denn vom April bis Juni ist er der Nähe 
der Sonne wegen nicht sichtbar; fällt also sein Maximum in 
diese Zeit (was 3—4 Jahre nach einander geschieht), so kann 
er, wenn er wieder Nachts über dem Horizonte steht, nur mit 
Fernröhren aufgefunden werden. 
Bianclii in Mailand hat in neuester Zeit Beobachtungen 
über diesen Stern angestellt und gefunden, dass er um die Zeit 
seines schwächsten Lichtes dem kleinen 2 1 // östlich von ihm 
abstehenden Begleiter, der nahe die Ute Grösse hat, an Glanz 
gleich ist. 
23) Zur Zeit noch wenig bekannt. Er nimmt etwa eben 
so rasch zu als ab, und nach dem Maximum scheint vom 35. 
bis zum 65. Tage ein Stillstand der Abnahme einzutreten. 
39) ci Hydrae ist schwer zu beobachten, da wegen gros 
ser Sternenleere in dieser Gegend es an VergleichungsSternen
	        
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