Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Zwölfter Abschnitt. 
so wie zu den blauen die aschfarbenen und purpurfarbenen. 
Von letzterer Art finden sich 13 Begleiter.*) 
§. 259. 
Dies mag eine Vorstellung von dem Beichthum des Ge 
genstandes geben, den aufmerksame Beobachtung uns kennen 
gelehrt hat. Zunächst entsteht nun die Frage: sind diese 
Doppelsterne physisch oder optisch, und welche Mittel 
besitzen wir zur Entscheidung. 
Man kann diese Frage in zwiefacher Beziehung betrachten. 
a) Aus der Gesammtzahl der Sterne innerhalb gewisser 
Grössen untersucht man nach den Gesetzen der Wahrschein 
lichkeitsrechnung, wie viel Sternpaare durchschnittlich in den 
verschiedenen Klassen am Himmel Vorkommen würden, wenn 
sie sämmtlich optisch, d. h. nur durch ihre zufällige Stel 
lung in Beziehung auf unsern Standpunkt, Doppelsterne wären. 
Die so gefundenen Zahlen, verglichen mit der Anzahl der 
wirklich vorhandenen, geben sodann den allgemeinen 
Maassstab der Wahrscheinlichkeit für die eine oder die andere 
Annahme. 
ß) Aus dem gegenseitigen Verhalten der beiden Sterne 
jedes einzelnen Paares, namentlich aber aus ihren Be 
wegungen, kann theils mit Gewissheit, theils mit grösserer 
oder geringerer Wahrscheinlichkeit für die eine oder die an 
dere Annahme entschieden werden. 
Wäre es möglich, die Fixternparallaxen mit hinreichender 
Genauigkeit kennen zu lernen, so würde die einfachste Ent 
scheidung der Frage gegeben sein: Doppelsterne mit gleichen 
Parallaxen wären physische, mit verschiedenen optische. 
Auf Anwendung dieses Mittels aber werden wir, wie es wenig 
stens jetzt den Anschein hat, wohl mit sehr wenigen Aus 
nahmen, für immer verzichten müssen. 
Ad a) sei die Anzahl der Fixsterne bis zu einer ge 
gebenen Grössengrenze hin n, so lassen sich aus ihnen 
—q—— Paare bilden, und in einem gegebenen Baume, 
*) Die in Pulkowa 1840 und 1841 ausgeführte neue Durchmusterung 
des nördlichen Himmels hat uns mit 514 Doppelsternen bekannt gemacht, 
unter denen einige drei- und mehrfache, die zum Theil früher einfach 
oder nur als doppelt gesehen worden. Etwa 1 /io derselben hat über 
32" Distanz; der bei weitem grösste Theil ist also als eine wirkliche 
und zwar höchst bedeutende Bereicherung der bisherigen Verzeichnisse 
zu betrachten.
	        
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