Die Doppelsterne.
543
den beiden letzten Klasssen die optischen bereits das dop
pelte Uebergewicht haben, d. h. dass unter drei Doppel
sternen zwei optische und nur ein physischer, folglich unter
762 wirklich vorhandenen 508 optische und 254 physische
sind. Dann wird die Einheit für die obigen Yerhältniss-
zahlen = 0f . = 0,66, mithin der Wahrscheinlich-
320 -j- 448
keit nach:
I. II. III. IV. Y. YI. VII. YIII.
Optische Doppelsterne 1 2 8 32 53 74 508;
folglich physische 28 196 394 420 545 105 254;
folglich ist auch hier in den 6 ersten Klassen die Zahl der
physischen überwiegend, nur in geringerem Maasse als bei den
helleren Sternen.
Struve hat in seinem Kataloge diese Untersuchung auch
auf die Doppelsterne über 32" Distanz, so wie auf die drei
fachen Sterne, ausgedehnt. Beschränkt man sich bei jenen
bis auf 7. Grösse als untere Grenze, so finden sich am Himmel,
nach den Har ding s ’sehen Karten:
die Walir-
scheinlich-
keitsrech-
nung ergiebt:
Doppelsterne von 32" bis 1' Distanz 15 l 1 /*
1' - 2' - 15 6 ^
2' - 5' - 17 7 3 / 4
5/ . yQ/ . 3g 27 1 ¡2
und bis zur 6. Gr. incl, 10' - 15' - 25; 21 1 / 2 ;
so dass auch unter diesen Sternpaaren, bis zu 5' Distanz hin,
der physische Nexus häufiger und für das einzelne Paar
also wahrscheinlicher ist als der blos optische, und dass
nur bei den letztem, von mehr als 5' Distanz (die auch schon
scharfen blossen Augen als doppelt erscheinen), die grössere
Wahrscheinlichkeit auf die entgegengesetzte Seite fällt.
Ueberhaupt aber zeigt der Fixsternhimmel an mehreren
Stellen Anhäufungen sehr heller oder beträchtlich vieler Sterne,
bei denen es ohne alle Kechnung einleuchtet, dass hier nicht
blos der optische Zufall waltet.
§ 260.
Sind Sternpaare zu den physischen zu zählen, so
werden sie auch eine gegenseitige Wirkung auf einander aus
üben, welche die etwaigen Wirkungen dritter Körper weit