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Dreizehnter Abschnitt.
sein kann. Bis jetzt können nur s und 5 Lyrae als solche
aufgeführt werden, deren eigene Bewegung sicher bekannt ist,
und wir erhalten nach Argeiander:
Eigene Bewegung in AR. in Deel,
für 5 Lyrae -f- 0",011 -j- 0" 085 jährlich
e Lyrae -j- 0, 006 -f- 0, 070
Differenz 0",005; 0",014:
Hinreichend übereinstimmend, um die eigne Bewegung in
beiden Paaren als gleich und ihren Nexus als einen physi
schen höherer Ordnung zu betrachten. Hoffentlich werden wir
bald im Stande sein, die Frage noch für mehrere dieser
Gruppen zu entscheiden.
Es ist nicht möglich, die Resultate der ausserordentlich
zahlreichen neueren hierher gehörigen Beobachtungen an
dieser Stelle auch nur annähernd vollständig anzugeben. Der
Leser sei deshalb auf den vollständigen Literaturnachweis von
Knobel, Monthly Xotices, Yol. XXXYI, pag. 365 ff. verwiesen.
Dreizehnter Abschnitt.
Astronomische Chronologie.
S- 278.
Zu allen Zeiten hat der Himmel gedient, Zeit und Raum
für den Erdbewohner abzumessen und die Geschäfte des bürger
lichen Lebens zu ordnen, und selbst die gebildetsten Yölker
der Jetztwelt, für welche das Bedürfniss, beide vom Firmament
zu entlehnen, weniger unmittelbar und dringend zu sein scheint,
schöpfen dennoch aus derselben Quelle, nur dass sie dieses
Geschäft grösstentheils den gelehrten Forschern und mechani
schen Künstlern übertragen haben, die ihnen Kalender und Uhr
liefern und ihnen die gemessenen Räume durch Karten und
andere Hülfsmittel vor Augen stellen. Solcher Bequemlichkeiten
entbehrte das Alterthum, entbehrte grösstentheils selbst das
klassische Griechenland und Rom, so wie auch noch heute alle
nicht durch europäische Kultur umgewandelte Yölker: für sie
ist vielmehr „der Himmel, seine Welten und seine Wunder“
— wie ein hochverdienter, nun dahingeschiedener, Astronom