Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Chronologie. 
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AR. a Ursae majoris 10 h 54' 
AR. © am 4. Septbr. 10 51,6 
am 5. „ .10 55,2 
so dass die Nacht vom 4. bis 5. September diejenige ist, in 
welcher die Sonne und a Ursae majoris die gleiche Rectas- 
cension haben. 
Man verbinde nun zwei Scheiben von Holz oder Messing 
so, dass die innere beweglich ist, theile den Kreis der äusseren 
Scheibe in die 12 Monate und 365 Tage des Jahres ab und 
befestige am Instrument eine Handhabe, deren Mitte auf die 
Nacht vom 4. bis 5. September gestellt und befestigt ist. Im 
Mittelpunkt der inneren Scheibe dreht sich ein messingenes 
Lineal um ein Gewinde. Die innere Scheibe wird in 24 Stun 
den getheilt, und um auch im Dunkeln diese Theilung durch’s 
Gefühl abzählen zu können, schneidet man rund herum Zähne 
ein, so dass der grösste Zahn der 12ten oder Mitternachts 
stunde gehört. Das Lineal ragt über den äusseren Rand 
hinaus und hat in der Mitte des Gewindes, um welches es 
sich bewegt, ein Loch, welches mit einer Seite des Lineals 
in gerader Linie liegen muss. 
Man wolle nun z. B. in der Nacht vom 8. zum 9. April 
die Zeit bestimmen, so stelle man zuerst den grössten Zahn 
der inneren Scheibe auf den 8. — 9. April der äusseren, fasse 
die Uhr beim Handgriff und halte sie gegen Norden aufrecht, 
so dass die bezeichnete Seite sich gegen Süden kehrt und 
ihre Ebene ohngefähr um den Winkel der Aequatorhöhe 
gegen den Horizont geneigt ist, sehe durch das in der Mitte 
befindliche Loch nach dem Polarstern und verschiebe das 
Lineal so lange, bis längs der Kante desselben die beiden 
Sterne a und ß des grossen Bären und gleichzeitig durch das 
Loch der Polarstern gesehen wird, so ist die an dieser Seite 
des Lineals liegende Stunde die gesuchte. 
§. 284. 
Auch ohne eine solche Vorrichtung wird man durch 
jeden Stern, dessen Rectascension man kennt, verbunden mit 
dem Polarstern die Stunde der Nacht bestimmen können, 
ohne in unseren Breiten um mehr als 10 Minuten zu fehlen. 
Der Polaris giebt nämlich, auch ausser seinen Culminationen, 
immer die Richtung N. beiläufig an, wenn man durch das 
Zenith und ihn einen grössten Kreis zieht, und die S. - Rich 
tung findet sich, wenn man diesen grössten Kreis auf der 
andern Seite des Zeniths verlängert. Zwei senkrecht stehende 
Gegenstände, z. B. zwei weisse Stäbe, so in den Boden be-
	        
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