Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Chronologie. 
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gendämmerung erschien, zum Anfang dieser Periode gemacht. 
Ein solcher Anfang fällt 1322 v. Chr.; ein zweiter 139 n. Chr. 
Der heliakische Anfang des Sirius war zugleich in den äl 
testen Zeiten das Signal der jährlichen grossen Ueberschwem- 
mung, von welcher die Bestellung des Bodens und alle länd 
lichen Verrichtungen ahhingen. Diese grosse Periode blieb 
noch in Gebrauch, selbst nachdem man das Sonnenjahr durch 
Einschaltung des Vierteltages verbessert hatte. Von geringerer 
Wichtigkeit und wahrscheinlich hlos willkürlich eingeführt, 
waren zwei kürzere Perioden, der Apiskreis (25 J.) und die 
Phönixperiode (500 Jahre). 
Bei den Griechen scheint die Eintheilung des Tages 
in seine einzelnen Theile anfangs sehr schwankend gewesen 
zu sein. Man bestimmte die Tageszeit nothdürftig durch 
Schattenlängen, d. h, durch die Zahl der Fusse, 
mit welcher ein Mensch die Länge seines eigenen Schattens 
abmessen konnte. So ladet bei Aristophanes ein Athener 
seine Freunde auf die Zeit des zehnfüssigen Schattens ein. 
Später wurden Sonnenuhren eingeführt. — Eben so unbe 
stimmt und ungenügend war die anfängliche Jahreseintheilung. 
Bei Hesiodus wird eine Ernte- und Pflügezeit unterschieden; 
die erste beginnt mit dem heliakischen Aufgange der Plejaden, 
die letztere mit ihrem kosmischen Untergange, (800 Jahre 
v. Chr, und unter dem Parallel von 38° erfolgten diese Him 
melserscheinungen an Tagen, welche unserm 11. Mai und 
26. October des gregorianischen Kalenders entsprechen.) — 
Allmählich kam etwas unserer jetzigen Jahreszeiteintheilung Ana 
loges in Gebrauch; doch der Herbst in heutiger Bedeutung 
nicht früher als beim Hippokrates. Die Anfänge der Jahres 
zeiten aber knüpfte man stets an die heliakischen Auf- und 
Untergänge der Sterne, und erst später an die Nachtgleichen 
und Sonnenwenden, 
§. 288. 
Die Jahre der Griechen waren Mondjahre oder ge 
bundene, d. h. solche, welche man durch Einschaltungen 
mit dem Sonnenjahre in Uehereinstimmung zu bringen ge 
sucht hatte. Anfangs Hess man den Monat überall mit dem 
ersten Erscheinen der Mondsichel beginnen. Wenn aber 
dieser Anfang durch jedesmalige Beobachtungen ermittelt 
werden sollte, so konnte es nicht fehlen, dass er an ver 
schiedenen Orten auch zu verschiedenen Zeiten, d. h. einen 
Abend früher oder später, wahrgenommen ward, wozu noch 
kam, dass bei trüber Witterung die Beobachtung ganz aus- 
fallen konnte. Eine allgemeine und übereinstimmende Regu
	        
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