Geschichtlicher lieber blick.
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Isaac Newton ward geboren im Todesjahre Galiläi’s, am 25 I)ec.
1642 zu Woolstorpe in England, als einziger Sohn einer nur
wenig bemittelten Pächterfamilie, und verlor seinen Vater
bevor er ihn gekannt. Er erhielt in seinen Knabenjahren nur
den Elementarunterricht in der kleinen Ortsschule, die seine
Wissbegier zu befriedigen sehr bald ausser Stande war. Durch
einen Verwandten erlangte er Aufnahme in dem Gymnasium
einer benachbarten Stadt, und hier bereitete er sich zur Uni
versität vor. Im J. 1660 ging er nach Cambridge.
Schon als Knabe hatte er mit dem grössten Eifer mathema
tische Bücher, wie sie der Zufall ihm in die Hand führte, stu
diert. In Cambridge war er Barrote’s Schüler; bald jedoch
sein Gehülfe bei den Experimenten und später sein Nachfolger
auf dem Lehrstuhle.
Es wird berichtet, dass er 1666, wo er Cambridge der
Pest wegen verlassen hatte, in einem Garten sitzend einen
Apfel vom Baume fallen sah und sich die Erage vorlegte: was
ist es, was den Apfel zur Erde treibt? In weiterer Ver
folgung dieses Gedankens sei er auf das Gesetz der Schwere
gekommen. Der berühmte Apfelbaum, den noch im Anfang des
19. Jahrhunderts alle Besucher des Orts sich zeigen Hessen,
ist jetzt selber dem Gesetz der Schwere zum Opfer gefallen;
ein Sturm warf ihn zu Boden, und Dr. Turner hat sich aus
seinem Holze einen Lehnsessel machen lassen.
Wahr oder nicht wahr; in der Hauptsache ändert dies
nichts. Wie viele Millionen Aepfel mögen gefallen sein vor
diesem einen — denn im Geiste Newton’s, nicht im Apfel, lag
das Gesetz der Schwere. Sein Versuch, es auf die Bahnen der
Weltkörper anzuwenden, gelang damals noch nicht, da man die
wahre Entfernung des Mondes noch zu wenig kannte; er ver
schob die nähere Untersuchung bis auf Weiteres. Optische
Experimente, die er schon sehr früh begonnen, und mathema
tische Untersuschungen machten seine Beschäftigung aus. Dahin
gehörten die Earbenzerstreuung im Prisma und das dadurch
entstehende Earbenbild, sowie das schon lange versuchte, aber
nie zu Stande gebrachte Teleskop (er verfertigte 1674 das
erste, noch jetzt sorgfältig aufbewahrte, das bei nur 5 Zoll
Brennweite gleichwohl den Saturnsring zeigte) und endlich die
von ihm entdeckte Differentialrechnung, von ihm Fluxionsrech-
nung genannt.
Kaum dürfte es nöthig sein hinzuzufügen, dass Newton
über alle seine zahlreichen und grossartigen Entdeckungen in
Streitigkeiten, und zwar meistens sehr heftige und langwierige ge-
rieth; nicht mit Ignoranten und Halbwissern, die nicht zählen,
sondern mit einem Leihnitz, Huyghens, Cassini; ja zum Theil