Geschichtlicher Ueberblick.
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besser als bisher zu lösen, herbei; besonders nachdem John
Dollond die wichtige Erfindung gemacht hatte, farbenfreie Ob-
jective durch Zusammensetzung derselben aus verschiedenen
Glasarten herzustellen. Wozu man früher Fernröhre von 100
und mehr Fuss Länge gebraucht hätte, das konnte jetzt mit
solchen von 6 bis 8 Fuss erlangt werden, und zwar ungleich
bequemer als mit jenen. Die Campern?sehen Riesenfernröhre,
die nur ein Ludwig XIY. zu bezahlen geneigt und im Stande
war, sind nun ganz bei Seite gelegt als Antiquitäten, und jeder
einigermassen bemittelte Privatmann kann sich jetzt das Ver
gnügen verschaffen, das einst unter allen Erdbewohnern Domi
nique Cassini allein genoss. Zwar verbreitete sich die 1756 ge
machte Erfindung nicht so schell und allgemein, wie der Er
finder erwartet haben mochte. Wurden auch die freien achro
matischen Handfernröhre bald allgemein angewandt, so haben
doch weder Bradley noch Bliss die Achromate an die Meridian
instrumente angebracht, sondern erst Maskelyne 1770, und andre
Sternwarten meistens noch später. Neben den Fernrohren blie
ben auch die Spiegelteleskope, namentlich in England, noch in
starkem Gebrauch, — Andrerseits vervielfältigten sich die Auf
gaben, Man untersuchte jetzt die Oberflächen der Planeten,
so wie die der Sonne und des Mondes; man beobachtete die
Nebelflecke, man achtete auf die Farben der Sterne, man
lernte allmählich eine grössere Anzahl der veränderlichen
Sterne kennen, die DopjDelsterne fingen an, das Interesse zu
erregen u. s. w.
Frankreichs Analytiker, d 7 Älemhert, Layrange, Jjacroix, Le-
gendre u. a. untersuchten die theoretischen Fragen, welche
durch die Fortschritte der Wissenschaft herbeigeführt waren.
Legendre insbesondere legte den Grund zur Methode der klein
sten Quadrate, die so vielfache Anwendung fand. Indess zei
gen manche ihrer Untersuchungen, dass man sich noch nicht
von den hergebrachten, aber unhaltbaren Ansichten losgemacht
hatte. So z. B. kommt der Fall vor, wo ein Planet sich um
zwei Sonnen bewegt, während die letzteren Stillstehen. In
einer andern Aufgabe wirkt die eine der Sonnen anziehend, die
andere abstossend, aber auch hier stehen beide still. Die Vor
stellung, dass auch Sonnen sich um Sonnen bewegen, scheint
diesen Geometern ganz fremd geblieben zu sein. Wir müssen
in der That die grosse Mühe bedauern, die jene Gelehrten sich
gaben, um auf einem Felde zu arbeiten, das nicht das der Na
tur ist.
Wir können dieselbe Bemerkung noch bei einer anderen
Gelegenheit machen. Christian Mayer in Mannheim hatte eine
Anzahl Doppelsterne gefunden, und gab dem schwachem Gliede