Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Anhang. 
Fünfzehntel’ Abschnitt. 
Spectral-Analyse. 
§• 1. 
Sowie von den vielen Zweigen der Physik keiner für 
Astronomie unentbehrlicheres Hülfsmittel ist, als die Optik, 
so ist denn auch jede grosse Entdeckung auf diesem Gebiete 
immer auch für die Sternkunde von hoher Bedeutung ge 
worden ; gegen den Anfang des 17. Jahrhunderts die Erfindung 
des Fernrohrs, in der Neuzeit die noch weiter tragende der 
Spectral-Analyse. Gleich dem ersten Schritte auf das neu. 
erschlossene Gebiet folgten eine grosse Zahl der überraschend 
sten Entdeckungen, ja das gewonnene Material ist schon so 
umfangreich, dass wir in einem Buche, welches sich nicht 
ausschliesslich mit der Spectral-Analyse beschäftigen soll, eine 
Auswahl treffen müssen. Unsere besondere Aufmerksamkeit 
nehmen diejenigen Ergebnisse in Anspruch, die bisher un 
gelöst gebliebene Fragen beantworten, oder die unsere früheren 
Ansichten berichtigen, oder solche, die das Gemeinsame im 
Bau der verschiedenen Himmelskörper derselben Art zeigen. 
Unter Anderem ist man zu der höchst interessanten Thatsache 
gelangt, dass in der Sternenwelt vorzugsweise gerade diejenigen 
Stoffe und Elemente besonders verbreitet und gemeinsam sind, 
die wir als unentbehrliche Grundlage alles organischen Lebens 
auf unserer Erde ansehen müssen. Es gehören hierher ausser 
dem Sauerstoff (dessen Nachweis an Himmelskörpern durch 
Spectral-Analyse wegen gewisser Eigenthümlichkeiten des 
Spectrums Schwierigkeiten bereitet), Wasserstoff, Stickstoff, 
Kohlenstoff, Eisen, Natrium, Calcium, Phosphor, deren wich 
tige Bolle im Leben der Natur uns hinreichend bekannt ist. 
Dieses Ergebniss durfte seines allgemeinem Interesses wegen 
hier gleich Erwähnung finden, nur muss man sich hüten, 
weitgehende Schlüsse auf das organische Leben im Universum 
darauf zu gründen. 
Die Aufgabe des Folgenden wird es nun sein, vor Allem 
die Prinzipien und Methode der Spectral-Analyse kennen zu 
lehren, soweit das mit populären Hülfsmitteln angeht. Hier 
bei begegnet uns zum ersten Mal in diesem Buche ganz un 
abweisbar die Nothwendigkeit, uns mit der Frage über die
	        
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