*) Schwächere Apparate pflegen die Linie H nicht zu zeigen, stärkere
aber sogar eine vierte, oder wohl gar sechs Linien.
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kannte gewöhnliche Atmosphäre nicht zugeben kann. Ueber-
all in solchem Falle die einfache Erklärung aus Beobachtungs
fehlern zu wählen, dürfte aber wohl auch einiges Bedenken
erregen, besonders dann, wenn der gegenseitige Abstand der
Stationen, die Basis der Messung ziemlich gross gewesen ist.
Bei einer so beträchtlichen Geschwindigkeit, wie sie bei den
Sternschnuppen zweifellos nachgewiesen ist, genügt auch eine
sehr dünne Atmosphäre, durch ihren Widerstand einen grossen
Theil der in der Bewegung enthaltenen lebendigen Kraft in
Wärme umzusetzen und einen Glühprocess zu veranlassen.
Doch davon Mehreres in dem folgenden Abschnitt.
§ 12.
Die Umkehr des Spectrum.
Bei dem Beginn und bei dem Ende einer totalen Ver
finsterung der Sonne, wenn hinter dem vorrückenden Mond
der letzte Strahl derselben verschwindet und nachher, wenn
er wieder zum Vorschein kommt, gehen mit dem Spectrum
der Sonne sehr auffallende Veränderungen vor, welche man
als Umkehrung des Spectrum zu bezeichnen pflegt. Mit dem
Sonnenlichte zugleich verschwinden sämmtliche Fraunhofer sehe
Linien; es treten dafür eine Reihe einzelner heller Linien auf,
unter welchen sich die des Wasserstoffs, entsprechend den
Fraunhofer'sehen C, F, H*) besonders hervorthun. Das die
selben nun als leuchtende auftreten, hat seinen Grund darin,
dass der helle Hintergrund fehlt, gegen welchen sie als dunkle
contrastirten. (Wieviel ein Contrast in solcher Beziehung zu
bewirken vermag, dafür liefert die photometrische Bestimmung
der Sonnenilecke durch Zöllner einen ganz auffallenden Beleg;
denn obgleich uns die Flecken als dunkel erscheinen, strahlen
sie in Wirklichkeit noch 4000 mal so viel Licht aus, als eine
gleich grosse Fläche der Vollmondscheibe).
Der Sonnenrand zeigt sich zugleich da, wo jene Linien
sichtbar werden, von einem dünnen, rothen Saum umgeben,
aus welchem die unter dem Namen der Protuberanzen be
kannten rosenfarbenen flammenförmigen Gebilde hervorragen.
Man nennt die dem schmalen Saum entsprechende Hülle oder
Atmosphäre der Sonne die Chromosphäre. Man bemerkt in
derselben, wie in den Protuberanzen auch noch die hellen
Linien von Eisen, Magnesium, Natrium und Barium, welche
demnach ausser dem Wasserstoff die Bestandtheile der Chro-
Spectral-Analyse.