Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Fünfzehnter Abschnitt. 
moSphäre und der Protuberanzen ausmachen. In der untersten 
Schicht der Chromosphäre erscheinen diese Linien etwas breiter; 
so besonders die Linie F. Die Ursache davon ist der 
nach unten zunehmende Druck, welcher, wie der Leser nun 
weiss, eine solche Wirkung hervorbringen muss. Lockyer und 
Frankland haben sogar diesen Druck zu bestimmen gesucht, 
fanden denselben aber überraschenderweise geringer als 1 At 
mosphäre. 
Die totale Sonnenfinsterniss vom 18ten August 1868 ist 
die erste gewesen, bei welcher Spectral-Analyse benutzt wurde; 
sie ist deshalb auch für diese Untersuchungen von epoche 
machender Bedeutung geworden. Bei dieser Gelegenheit zu 
erst wurden aus der Umkehrung des Spectrum die Protuberanzen, 
über deren Natur man früher so viel gestritten hatte, als 
glühende Gasmassen erkannt. Es ist dann in der Folge dem 
französischen Astronomen und Physiker Janssen und unab 
hängig davon dem Engländer Lockyer gelungen, durch Ver 
vollkommnung der Apparate die genannten Erscheinungen 
auch ohne die so seltene Begünstigung durch eine totale Sonnen 
finsterniss sichtbar zu machen. Noch weiter haben dann 
Secchi und besonders Zöllner die dazu dienlichen Mittel ver 
vollkommnet, Nicht nur die Spectral-Linien, sondern die 
tausendfach verschiedenen Gestalten der Protuberanzen selbst 
können an jedem günstigen Tage beobachtet und gezeichnet 
werden, wenn man durch Bewegung des Spaltes des Spectral- 
Apparates untersucht, bis zu welcher Grenze die entsprechen 
den Linien auftreten. Will man die Gestalt eines solchen 
Gebildes auf einmal übersehen, so kann man nach Zöllner den 
Spalt vibriren lassen, Secchi in Rom und Tacchini in Palermo 
haben seit einer Reihe von Jahren Zeichnungen der Protu 
beranzen und der Chromosphäre entworfen, begünstigt vom 
italienischen Himmel; auch in Deutschland ist sehr viel, be 
sonders in Hinsicht auf die gleich zu besprechenden Sonnen 
flecke geschehen. Bekanntlich ist die noch im Bau begriffene 
Sonnenwarte bei Potsdam dazu bestimmt, diese Untersuchun 
gen in den bewährtesten Händen zu fördern, 
§ 13. 
Die ProtiPeranzen; ihre Beziehungen zu den Sonnen 
flecken, und die Photosphäre. 
Die Gestalt der Protuberanzen besonders, aber auch 
manches Andere, hat es beinahe zur Gewissheit wahrschein 
lich gemacht, dass sie Eruptionen glühenden Gases aus tiefem 
Schichten ihr Entstehen verdanken. Sie bieten also eine
	        
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