Spectral-Analyse.
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punkt erscheint derjenigen Richtung parallel, in welcher die
relative Geschwindigkeit der Sternschnuppe zur Erde ein
Maximum ist. Dieses Maximum wird seiner Grösse nach
durch die Diagonale erwähnten Paralellogramms vorgestellt.
Die wahre Geschwindigkeit der Sternschnuppe drückt sich
au8 durch 0;017202 i/YZJ7
r r a
den Tag und den Halbmesser Erdbahn als Einheiten von Zeit
und Raum genommen, während r den Radius Yector der Stern
schnuppe, a die halbe grosse Axe ihrer Bahn um die Sonne be
deuten. Bei einem Sternschnuppenfall offenbar r bis auf eine
nicht zu berücksichtigende Grösse gleich dem Radius Yector
der Erde an dieser Stelle, und a ergibt sich aus dem dritten
Kepler’sehen Gesetz, sobald die Hauptperiode des Stroms, wo
die Sternschnuppen in besonderer Menge auftreten, bekannt
ist. Beträgt diese Hauptperiode t Jahre, so ist einfach
,21
a == t A
So haben z. B. die Sternschnuppen hei einer Hauptperiode
von 33,25 Jahren die halbe grosse Axe a=40,340. Bei den
meisten Sternschnuppenschwärmen ist übrigens a so gross,
dass ohne Bedenken — = 0 gesetzt werden kann, ferner wegen
der geringen Exentricität der Erdbahn r = 1 und daher ist
0,017202 V~2 oder 0,024352
immer ein genäherter Werth der wahren Geschwindigkeit der
Sternschnuppe; 0,017202 aber ist ein solcher für die der
Erde und V 2 :1 das Yerhältniss beider zu einander. In
dem nämlichen Verhältnisse, nur mit Rücksicht auf Gesagtes
mit negativem Vorzeichen zu nehmen, stehen auch die Sinus
der Winkel x und y von denen der erstere den Abstand des
Radianten vom Zielpunkt der Erdbewegung, der zweite den
vom Zielpunkt der wahren Sternschnuppenbewegung vorstellt.
Bezeichnet man mit y die Geschwindigkeit der Erde,
mit V die wahre der Sternschnuppe, mit q die relative der
Erde zu der der Sternschnuppe, d. h. die Diagonale er
wähnten Parallelogramms, so ist offenbar noch ausserdem
sinx i . y , ,
smy= 7 r= ~’ oc ^ er g enauer smy = sinx gesetzt;
y sin (x -\-y) V s in (x -|- y)
^ siny sin X
Dieser Werth ist zugleich grösser, als die relative Ge
schwindigkeit parallel jeder andern Richtung, d. h. ein Maximum.
Wir lernen also durch den Radianten ausser der Richtung
der wahren Sternschnuppenhewegung auch die relative Geschwin-