Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Vierter Abschnitt. 
Benennung. Bezeichnung. 
östliche Elongation — 
westliche Elongation — 
§. 44. 
Der Ort, welchen ein Himmelskörper von der Sonne ans 
gesehen am Firmament einnimmt, und der für uns nur aus 
Berechnungen geschlossen werden kann, heisst sein helicon- 
trischer Ort, und er ist für die um die Sonne laufenden 
Körper zugleich der wahre. Derjenige aber, den sie von der 
Erde aus gesehen einnehmen, heisst der geocentrische, und 
so kann man jeden Himmelskörper in Gedanken zum Stand 
punkte der Betrachtung machen, wodurch man selenocen- 
trische, jovicentrische u. a, Oerter der Weltkörper erhält. 
— Die Zeit, innerhalb welcher die um die Sonne laufenden 
Körper zu ihrem vorigen heliocentrischen Orte zurückkehren, 
nennt man den periodischen Umlauf, oder noch genauer 
den siderischen, um ihn vom tropischen (wovon nachher) 
zu unterscheiden. Diejenige Zeit aber, innerhalb deren der 
Planet wieder zu derselben Stellung gegen Erde und 
Sonne zurückkehrt, also z. B. die Zeit von einer Opposition 
zur nächstfolgenden, heisst eine synodische Umlaufszeit, und 
diese letztere ist das directe Resultat der Beobachtungen, 
während die periodische aus der synodischen, mit Zuziehung 
der bekannten Dauer des Erdjahres, berechnet wird. Auch 
auf den Mond der Erde, sowie auf die Mondsysteme der 
Planeten, finden diese Benennungen Anwendung. — Die haupt 
sächlichste praktische Aufgabe der Astronomie besteht nur 
darin, zuerst aus den beobachteten geocent rischen Oertern 
eines Himmelskörpers die Bestimmungsstücke (Elemente) 
seiner Bahn zu finden. Ans diesen Elementen lassen sich 
sodann für irgend eine verlangte Zeit seine heliocentrischen 
Oerter ableiten; und da man auf ähnliche Weise auch die ge 
genseitige Lage der Erde und Sonne für dieselbe Zeit erhält, 
so kann man endlich aus beiden den geocentrischen Ort 
des Himmelskörpers finden, folglich seine Erscheinungen voraus 
bestimmen. 
(Fig. 19.) Sei in S die Sonne, E ein Punkt der Erdbahn, 
P ein Punkt in der Bahn eines Planeten, und man habe aus 
den Elementen der Planetenbahn gefunden, dass zu einer ge 
gebenen Zeit t der Planet von der Sonne aus gesehen die 
Richtung SP haben werde, so wie aus den Elementen der Erd 
bahn, dass zu gleicher Zeit SE die Richtung sein werde, in 
welcher die Sonne die Erde erblickt, ferner sei die Grösse der 
Lage. 
P 
ES 
E S 
P
	        
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