Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Vierter Abschnitt. 
gleich um die Sonne, bietet uns merkwürdige, obgleich allbe 
kannte Erscheinungen, die wir unter zwei Rubriken: Phasen 
und Finsternisse, zusammenfassen wollen. 
Wir wollen zuerst die Bahn des Mondes isolirt betrachten 
und von der gleichzeitigen Bewegung der Erde ganz absehen. 
(Eig. 20.) Es sei die Sonne in S, die Erde in T, so dass 
(da die Rotation der Erde von a durch h nach c herum erfolgt) 
a die Abend-, b die Mitternachts- und c die Morgenseite der 
Erde ist, und auf der andern Seite von c durch d nach a herum 
Tag stattfindet. Die Bahn 1 2 3 4 sei die Mondbahn, so wird 
die Erde den Mond in 1 gar nicht erblicken; da er ihr nur 
seine dunkle Seite zuwendet. Er würde übrigens, auch wenn 
er unter diesen Umständen wahrgenommen werden könnte, doch 
nur von Morgen bis Abend gesehen werden, wie die Eigur zeigt. 
Ist er bis 2 herumgerückt, so sieht man ihn auf der Erde von 
d bis h herum, d. h. von Mittag bis Mitternacht, folglich am 
besten Abends. Er wendet uns die Hälfte seiner hellen Seite 
zu; letztere erscheint rechts und der Mond hat also diese Ge 
stalt D. Von der Erde aus gesehen, erscheint er links von der 
Sonne, also am westlichen Himmel, wenn die Sonne unterge 
gangen ist. — Rückt er bis 3, so wird er auf der Erde von 
a durch h bis c herum, d. h. die ganze Nacht hindurch wahr 
genommen, um Mitternacht am besten. Zugleich wendet er uns 
seine volle Tagseite zu. Rückt er bis auf 4, so wird er von 
h bis p herum, also von Mitternacht bis zum Mittag gesehen. 
Er erscheint rechts, also westlich von der Sonne, vor ihrem 
Aufgange am Osthimmel, wendet uns eine Hälfte seiner erleuch 
teten und eine Hälfte seiner dunkeln Seite zu und bildet diese 
Eigur D. Rückt er endlich wieder in die Lage 1, so ist sein 
Umlauf vollendet und die Eolge der Erscheinungen beginnt 
von neuem. 
Die Lage 1 heisst der Neumond, 2 die erste Quadra 
tur (erstes Viertel), 3 der Vollmond, 4 die letzte Qua 
dratur (letztes Viertel). 1 und 3 heissen auch zusammen die 
Syzygien, — Zwischen den hier angenommenen 4 Hauptlagen 
bildet er Uehergangsfiguren, z. B. zwischen 1 und 2, so wie 
zwischen 4 und 1 eine mehr oder minder schmale Sichel, 
und eben so rücken die Zeiten seiner Sichtbarkeit allmählig 
weiter vor, täglich um etwa 50 Minuten im Durchschnitt. 
Auch der unerleuchtete Theil des Mondes kann unter gün 
stigen Umständen einigermassen sichtbar werden. In der Lage 
m wird, wie man sieht, nur ein geringer Theil der erleuchteten 
Hälfte als schmale Sichel wahrgenommen, das Uebrige aber, 
da fast die volle Tagseite der Erde ihm gegenüber steht, wird 
von dieser erleuchtet, und so schwach auch diese Lichtspendung,
	        
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