Full text: Anweisung vom 25. Oktober 1881 für das Verfahren bei Erneuerung der Karten und Bücher des Grundsteuerkatasters

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link des Stahlbaudstabes sich in einer Ebene befindet, das Loth also bei 
senkrecht gestelltem Stabe an dem Instrumente ans denr unterer: Kreisbogen 
auf den Theilstrich 20™ bezw. o m , auf dem oberen Gradbogen auf o° ein 
spielt. Die Entfernung der Visiervorrichtung von dem Fußende des Stabes 
muß der Länge des anderen Stabes gleich sein. 
Nachdem das Stahlband gehörig in die Richtung der zu messenden Linie 
gebracht worden, stellt der vordere Bandzieher, an dessen Stabe das Instru 
ment sich nicht befindet, seinen Stab senkrecht zum Stahlband auf, 
also zugleich senkrecht zu der geneigten Fläche, in welcher gemessen wird, nicht 
aber senkrecht zur horizontalen Ebene. 
Hiernächst visiert der hintere Bandzieher, an beffcn Stabe der Horizon 
talmesser befestigt ist, mit Hülfe der Visiervorrichtung nach dem oberen Ende 
des vorderen Stabes, der Feldmesser aber liest während dessen an denr In 
strumente die Länge der Horizontalprojektion des Stahlbandes, beispielsweise 
bei einem Neigungswinkel des Stahlbandes von 9° 4' die Länge 19,75“ ab. 
Um während des Visierens und Ablesens dem Stabe eine ruhige Haltnrrg 
zrr geben, kann der hintere Barrdzieher einen zrveiten Stab in der Richtung 
des Stahlbandes gegen den Bandstab setzen und letzteren dadurch stützen. 
Der Baudstab rvird so gedreht, daß der Horizontalmesser bei ansteigendem 
Terrain an der rechten, bei fallendem Terrain an der linken Seite des Meß 
bandes erscheint, von dem Starrdpunkte des hinteren Bandziehers aus gesehen.') 
Die horizontale Länge einer Linie wird gefunden, indem entweder die 
für die einzelnen Stahlbandlängen abgelesenen und notierten Horizontalmaße 
addiert, oder indem bei jeder Stahlbandlänge die Verkürzung derselben notiert 
und die Summe der Verkürzungen von der in geneigter Ebene gemessenen 
wirklichen Länge der ganzen Linie subtrahiert wird. Im allgemeinen ver 
dient das letztere Verfahren den Vorzug, weil dabei stets kleinere Zahlengrößen 
zu addieren sind, welche sich schneller und sicherer aufrechnen lassen. 
Selten wird beim Messen einer Linie deren Endpunkt mit dein Endpunkte 
der letzten Stahlbandlänge zusammenfallen. Zur Ermittelung des über- 
schießenden Theiles ist eine einfache Rechnung erforderlich. Fällt beispielsweise 
der Endpunkt der Linie aus 15,5“ in die letzte Stahlbandlänge, und beträgt 
die horizontale Länge der letzteren nach dem Instrumente 18/8I so ist das 
letzte Stück der Linie — x 13/5 = 12,69” bezw. die Verkürzung desselben 
x 3/5 = 0,81 “. Bei einiger Uebung kann diese Rechnung leicht und 
schnell ohne weitere Hülfsmittel bewirkt werden. Wer sich aber eines solchen, 
namentlich bei größeren Neigungswinkeln, bedienen will, kann leicht ein 
zweckentsprechendes Hülfstäfelchen in Taschenformat selbst anfertigen und stets 
bei der Messung mit sich führen. 
Das vorbeschriebene Verfahren bei Anwendung des Horizontalmessers 
wird nur bei der Messung solcher Linien Vortheilhaft angewendet werden, 
innerhalb welcher nicht noch zahlreiche Maße anderer einbindender Linien, der 
Fußpunkte der Ordinaten re. zu notieren sind, also vorzugsweise bei der 
1) Die von Mechanikern hergestellten Horizontalmester haben oft eine abweichende Einrich 
tung, welche eine andere Handhabung bedingt.
	        
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