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Beweis- Um zu dem vorhergehenden Satze zu gelangen,
ist es hinreichend, sich zu überzeugen, daß die Curve, deren
Gleichung
Y — £ (x)
ist, der geraden Linie, welche zur Gleichung
y = b
hat, in demjenigen Theile ihres Laufes, welcher zwischen die den
Abscissen x 0 und X entsprechenden Ordinate» fallt, ein- oder
mehreremale begegnen (sie schneiden) muß, was übrigens unter
der gemachten Voraussetzung offenbar der Fall sein wird. Da
nämlich die Function f (x) zwischen x 0 und X stetig ist, so
wird die Curve, welche y — s (x) zur Gleichung hat und
Istens durch den den Coordinaten x D und f (x D ), 2tens aber
auch durch den den Coordinaten X und 5 (X) entsprechenden
Punct geht, zwischen diesen beiden Puncten stetig sein, und da
die konstante Ordinate b der geraden Linie, deren Gleichung
y = b ist, zwischen den Ordinalen der beiden Puncte, welche
wir betrachten, also zwischen 5 (x G ) und f (X) fallt, so wird
die gerade Linie zwischen diesen beiden Puncten hindurchgehen,
was sie nicht kann, ohne die oben erwähnte Curve zu schneiden.
Man kann übrigens, wie in der dritten Note geschieht, den
vierten Lehrsatz auf eine directe und rein analytische Art beweisen,
welche sogar den Vortheil hat, daß sie auf die numerische Auf
lösung der Gleichung f (x) ==. b führt.
§. 3. Besonders merkwürdige Werthe der Functionen in einzelnen
Fällen.
Wenn eine Function von einer oder von mehreren Verän
derlichen, für ein System von Werthen, welche diesen Verän
derlichen beigelegt werden, nur einen einzigen Werth zuläßt, so
kann dieser eine Werth gewöhnlich schon aus der bloßen Defi
nition der Function abgeleitet werden. Tritt ein besonderer Fall
ein, in welchem sich nicht mehr unmittelbar auf diese Art der
Werth ergiebt, auf welchen es abgesehen ist, so sucht man die
Grenze oder die Grenzen, welchen sich diese Function nähert,
sobald sich die Veränderlichen gewissen besonderen, ihnen beige-