Object: Der Holzbau (8. Band)

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Luftzutritt ist auf alle Fälle ein Hauptmittel, besonders bei nicht unter- 
kellerten Räumen, um das Holz zu schützen. 
9. Das Imprágnieren des Holzes 
findet ganz besonders bei solchen Hólzern Anwendung, die dem Witterungs- 
einflusse stark ausgesetzt sind. Es hat dieses Verfahren den Zweck, die Feuch- 
tigkeits-Aufnahme zu erschweren und den vorhandenen Zellensaft zu zerstören. 
Mittels Druckpumpen wird Oel, Teer u. s. w. in das Holz hineingetrieben, nach- 
dem das Holz vorher ausgetrocknet worden ist. 
Eine besondere Art der Imprügnierung ist die nach dem System des fran- 
zôsischen Arztes Borecherie. Sie ist besonders von der Kaiserlichen Telegraphie 
in Deutschland eingeführt. Als Mittel wird hierbei Kupfervitriol-Lósung an die 
Hirnfläche des Stammes geführt und durch Druck in die Poren gepresst. Der 
vorhandene Zellsaft wird: dadurch zunächst am freien Zopfende des Stammes 
herausgedrückt, später fliesst die Kupferlósung aus, bis sie einen Gehalt von ?/, 
bis 1% Kupfervitriol zeigt. Dann ist die Imprügnierung beendet. 
Laubholz làsst sich leichter imprügnieren als harzhaltige Nadelhólzer, ebenso 
junges Holz leichter als altes. Bei einer Grósse von 10 m Druckhóhe beansprucht 
ein Stamm von 15 em Zopfstirke und 7 m Länge 6 Tage, bei 8,5 m Länge 9 Tage, 
bei 10 m Lànge 12 Tage (vergl. Karmarseh und Heeren, Techn. Wörterbuch). 
6. Das Schwinden und Quellen des Holzes. 
Alles Bauholz, z. B. Balken, erreicht nach einem Jahre, wenn es in 
einem luftigen Schuppen aufbewahrt wird, eine solche Trockenheit, dass es ohne 
Gefahr verwendet werden kann. Vor- 
aussetzung ist hierbei, dass noch ein 
weiteres Dünsten möglich ist. Werkholz 
soll mehrere Jahre in einem guten 
Schuppen trocknen. Hierbei schwindet 
das Holz und zwar schneller an seiner 
Oberfläche als im Innern. Beim Aus- 
trocknen von Rundholz ohne Rinde 
entstehen Längsrisse, die aussen am 
weitesten klaffen, nach innen zu aber 
abnehmen. Beim Austrocknen der 
Stämme mit der Rinde bilden sich we- 
niger Risse. Halbholz reisst in der 
Regel mit der Rinde nicht auf. Viertel- 
holz ebenfalls nicht, aber es krümmt 
sich nach der Länge und Quere. Vier- 
kantig beschlagenes Holz mit dem 
Kern in der Mitte reisst stärker als 
Rundholz in der Rinde. Die Risse liegen 
meist in der Mitte der behauenen Flà- 
chen (Fig. 1). Liegt der Kern nicht ^ g.3. 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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