Vorwort des Verfassers.
IX
„schaffen anspornte, wie das Gesetz der Reciprocität; und je
„früher er damit bekannt gemacht wird, desto besser.“
Die Anordnung des Stoffes, die ich vorgezogen habe, ist
eine von den zahlreichen für den Schulgebrauch erdachten;
doch hoffe ich auch für Diejenigen geschrieben zu haben, die
es vorziehen, einen anderen Lehrgang einzuschlagen. Ich
werde einige Beispiele geben. Schon von Anfang an wechsle
ich zwischen den Lehrsätzen der ebenen Geometrie und der
Raumgeometrie ab, weil mich die Erfahrung gelehrt hat, und
Andere haben vor mir das gleiche bemerkt, dass die Betrach
tungen im Raume sehr oft das Mittel an die Hand geben,
solche Partien leicht und anschaulich zu machen, die mit
blosser Hülfe der ebenen Geometrie complicirt und schwierig
darzulegen sind; zudem üben sie den Geist und fördern die
Entwicklung der geometrischen Vorstellungskraft, die für den
Techniker von so hoher Bedeutung ist, indem er sich die
Figuren im Raume ohne Zeichnung und ohne Modell vorzu
stellen hat; der Lehrer kann es auch für passend erachten,
sich wenigstens in den Anfängen, in der ebenen Geometrie
allein zu bewegen: er wird in diesem Falle ohne irgend welche
Nachtheile einige Nummern des Buches *) übergehen können
und sie später vortragen. Ich definire die Kegelschnitte als
Projectionen des Kreises und übertrage, nachdem ich für diese
Curve zwei Fundamentalsätze * J ) bewiesen habe, diese Sätze
auf die Kegelschnitte; dann entwickle ich an diesen die ganze
Theorie der ein- und umschriebenen Polygone, diejenige der
Pole und Polaren, ohne mich weiter mit dem speciellen Fall
des Kreises zu beschäftigen. Man könnte auch aus diesen
beiden Hauptsätzen für den Kreis die Lehrsätze des Pascal,
des Brianchon und des Desargues, sowie die Theorie der
Pole ableiten und nachher das Ganze mit Hülfe der Projection
oder der Collineation auf die Kegelschnitte anwenden. Es
ist kaum nothwendig, sich weiter über diesen Gegenstand
zu verbreiten. Ist einmal der Stoff vollkommen beherrscht,
*) Nr. 19, 20, 28, 29, 31, 32, 41, 42.