doch nicht als Originalquelle, sondern mit der Absicht, in dem Studi-
renden den Wunsch zu wecken, dieses vorzügliche Lehrbuch durchzu-
studiren.
:i ) „ ... Man kann sich nicht rühmen, das letzte Wort einer Theorie
gesprochen zu haben, so lange man sie nicht mit wenig Worten einem
Vorübergehenden auf der Strasse erklären kann.“ (Chasles, Aperçu
historique, S. 115).
"!) Oeuvres de Desargues, réunies et analysées par M. Poudra
(Paris, 1864), t. I: Brouillon-projet d’une atteinte aux événements des
rencontres d’un cône avec un plan (1639), S. 104, 105 et 205.
*2) Loc. cit., S. 105—106. \
* 3 ) Traité des propriétés projectives des figures (Paris, 1822, Ni-. 96
et 580).
Die gemachten Citate haben noch den weiteren Zweck,
die Furcht derjenigen zu beschwichtigen, welche hei dem
blossen Namen der projectivischen Geometrie schon in Auf
regung gerathen, als ob es sich um neue Dinge handelte, die
von bizarren Köpfen erfunden worden sind. Ich wollte sie
überzeugen, dass die meisten dieser Dinge ein ehrwürdiges
Alter besitzen, von den Geistern der berühmtesten Denker
gereift und seither auf jene ausserordentliche Einfachheit ge
bracht worden sind, welche Ger gonne als das Zeichen der
Vollkommenheit für eine wissenschaftliche Theorie betrach
tete *), In meiner Analyse werde ich in der Reihenfolge des
in dem Buch enthaltenen Stoffes fortschreiten.
Den Begriff der unendlich fernen Elemente
verdanken wir dem berühmten Desargues, der vor
mehr als zweihundert Jahren schon ausdrücklich parallele
Gerade als solche betrachtete, die in unendlicher Ferne
zusammenstossen * l ) und parallele Ebenen als solche be
handelte, die durch eine und dieselbe unendlich ferne Ge
rade gehen *'2).
Derselbe Begriff wurde von Poncelet beleuchtet, der
als Folge aus den Postulateli der Geometrie von Euclid zu
dem Schlüsse kam, dass die unendlich fernen Punkte des
Raumes als ein und derselben Ebene angehörend betrachtet
werden müssen * 3 ).
XII
Vorwort des Verfassers.