Fünftes Kapitel. Stetige Functionen. § 39.
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§ 38. Sind schliesslich f i {x) 1 f 2 {x)...f n (x) eine end
liche Anzahl von Functionen von x in einem gegebenen Inter
vall und sind sie sämmtlich in einem und demselben Punkt
a dieses Intervalls continuirlich, so sieht man leicht, dass
dasselbe von ihrer algebraischen Summe und ihrem Product
gilt ebenso wie von dem Quotient zweier beliebigen von ihnen,
wenn nur eine Umgebung des Punktes a vorhanden ist, in
welcher die den Nenner bildende Function sich stets um eine
endliche Grösse von Null verschieden hält u. s. w.
Wir bemerken noch ein für alle Mal, dass diese für
reelle Functionen einer reellen Yariahelen geführten Unter
suchungen sich auch auf die complexen Functionen einer
reellen Yariahelen übertragen lassen, wenn man bei ihnen die
beiden Functionen, welche den reellen Bestandteil und den
reellen Factor der imaginären Einheit bilden, getrennt in Be
tracht zieht. Gelegentlich reicht es auch aus, wenn man nur
die Function untersucht, welche sich der gegebenen als ihr
reeller Modul zuordnet.
Fünftes Kapitel.
Functionen, die in einem gegebenen Intervall stetig sind.
§ 39. Man sagt von Functionen, dass sie in einem
gegebenen Intervall stetig sind, wenn sie in allen,Punkten
dieses Intervalls (die Enden eingeschlossen) stetig sind. Func
tionen, welche nur in einer endlichen Anzahl von Punkten
eines Intervalls unstetig sind und welche also dadurch, dass
man diese Punkte mit beliebig kleinen Intervallen heraus
nimmt, in den übrig bleibenden Intervallen continuirlich werden,
heissen im' Allgemeinen oder abtheilungsweise stetig 1 )
für das oben genannte Intervall.
So ist zum Beispiel die Function ¿csin—, wenn man
Null als den Werth derselben in dem Punkt x — 0 annimmt,
1) C. Neumann, Die nach Kreis-, Kugel- und Cylinderfunctionen
fortschreitenden Entwickelungen. S. 26.