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Erster Theil. Differential-Rechnung.
deren Glieder complexe Zahlen sind, als convergent, wenn es
eine complexe Zahl s gibt derart, dass die Partialsumme s n
aus den n -}- 1 ersten Gliedern von (35) sich ihr bei unbegrenzt
wachsendem n als Grenze nähert, so dass lim s„ = s; die
n=-j-oo
Zahl s bezeichnet man als Grenzwert der Reihe (35). Es lässt
sich nun der folgende Satz erweisen:
Die nothwendige und hinreichende Bedingung für die Con-
co
vergenz der Beihe ^\a¿ besteht in der Convergenz der Beihe
aus den reellen Bestandtheilen und der Beihe der Coefficienten
von i in den aufeinanderfolgenden Gliedern a 0 , a x , a 2 ..
Ist nämlich a n =.a n -f- ß n i , s = <? -f- ri, sind ferner
6 n , x n die Partialsummen aus den n 1 ersten Gliedern der
reellen Reihen
(36) « 0 + «i +, « 2 4
(36 *) ß 0 + ßl + ßi + • • • ;
so ist
s n — -f- -f- • • • -f- a n = 6 n -f- t n i 5
soll nun s der Grenzwert von s n für lim n —-f- oo sein, so
muss sich zu einem positiven beliebig kleinen e eine natür
liche Zahl m derart bestimmen lassen, dass
(37) | s n — s | = | {p n — 6) -f- (t n — r) i | < £
ist für jedes w > m, wobei der absolute Wert einer complexen
Grösse im Sinne von 6, d. i. als Modul derselben zu verstehen
ist; denn eine veränderliche complexe Zahl kann nicht anders
der Grenze Null sich nähern, als dass dies der reelle Theil
und der Coefficient der imaginären Einheit, jeder für sich,
thut; dann aber nähert sich auch der Modul der Grenze Null,
da er die positive Quadratwurzel aus der Quadratsumme der
beiden genannten Zahlen ist. Statt also zu verlangen, die
complexe Zahl s n — s selbst convergiré gegen die Grenze Null,
kann man diese Forderung in Bezug auf ihren absoluten Wert
oder Modul stellen; dies ist aber der wesentliche Inhalt der
Relation (37).
Da nun
I {pn — (?) -f- (r„ — r)i | = | yipn (j) 2 + Jtn t) 2