Fünfter Abschnitt. Maxima und Minima der Functionen. 273
Ordnung der beiden Differentialqnotienten ein Übergang vom
positiven zum negativen oder das umgekehrte stattfindet.
Denn im ersten Falle ist
f(fl + *) — f(fl)
h ’
das für lim h — — 0 gegen eine positive Grenze convergili,
für negative h, deren Betrag über eine angebbare Grenze nicht
hinausreicht, positiv, folglich für solche h
f{a + h) — f(a) < 0 ;
derselbe Quotient, da er für lim h — -j- 0 gegen eine negative
Grenze convergili, bleibt für positive h unter einem angeb-
baren Betrage negativ, so dass für solche h
f{a + Ä) — f(a) < 0 ;
dadurch ist aber f(a) als Maximum erwiesen (112, (1)).
Ähnlich gestaltet sich der Beweis im zweiten Falle.
Der Übergang vom Wachsen ins Abnehmen oder umge
kehrt äussert sich, wenn man f(x) durch die Ordinateli einer
Curve darstellt, im vorliegenden Falle in solcher Weise, dass
die Curve an der Übergangsstelle zwei verschiedene Tangenten
aufweist (17, Fig. 4).
Als Beispiel diene die Function
f(x) = h +y(s — a)\
wo die Wurzel als positiv aufgefasst wird; diese Function be
sitzt au jeder Stelle mit Ausnahme von x = a einen bestimm
ten Differentialqnotienten
f (X) = / 7
]/(x — a) 2
der negativ und = — 1 ist im Intervalle
(—oo, a), positiv und = -f- 1 im Inter
valle (a } + oo); an der Stelle a selbst
ist der rückwärts genommene Differential-
quotient — 1, der vorwärts genommene -f-1,
daher ist f(a) — h ein Minimum. — Die
Function f(x) ist geometrisch durch die
Ordinaten der Schenkel des rechten Winkels LMN, Fig. 24,
dargestellt, dessen Scheitel die Coordinaten (a, h) hat und dessen
Schenkel gegen die Axen gleich geneigt sind.
Czuber, Vorlesungen. I, 18
Fig. 24.
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