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Erster Theil. Differential-Rechnung.
Fig. 43, so convergirt mit dem Abstande MQ, indem M gegen
C hin sich immer weiter fortbewegt, auch die Strecke MR
rig. 43, auf der Ordinate von M gegen Null; denn
das Yerhältniss —2. beider Strecken ist be-
Fig. 44.
B
MB
ständig dasselbe und gleich dem Cosinus des
Winkels, den die Asymptote mit der Ab-
scissenaxe bildet. Hiernach kann die Asymp
tote als eine Gerade erklärt werden, deren
Ordinate mit der zur nämlichen Abscisse
gehörigen Ordinate der Curve eine Differenz bestimmt, die
mit beständig wachsender Abscisse gegen die Grenze Null con-
vergirt.
Was nun eine zur Ordinatenaxe parallele
Asymptote anlangt, wie AB in Fig. 44, deren
Gleichung x = a sei, so ist eine solche da
durch gekennzeichnet, dass die Abscisse x des
Punktes M gegen die Grenze a convergirt,
wenn seine Ordinate beständig wächst, oder
auch, dass die Ordinate jeden Betrag über
steigt, wenn x der Grenze a sich nähert.
134. Die Aufsuchung zur Ordinatenaxe paralleler Asymp
toten gestaltet sich besonders einfach in dem Falle, wenn die
Curvengleichung in der expliciten Form
V = fO)
gegeben ist oder dargestellt werden kann. Man hat jene Werte
von x aufzusuchen, für welche f(x) auf hört definirt zu sein,
und zu prüfen, wie sich fix) bei einem Grenzübergange lima: = £t
verhält, wenn a einen solchen Wert darstellt; wird f(x) dabei
unendlich, so ist x — a eine Asymptote der Curve. Über die
Lage des unendlichen Astes zur Asymptote gibt das Vorzeichen
von y und die Art des Grenzüberganges lim x — a Aufschluss.
Beispiele dieser Art bieten die in 126, 2) und 3) behan
delten Curven. Die Gleichung der Strophoide in expliciter
Form , /a~-x
y — + X 1/ —j—
9 — Y a-x
zeigt, dass y an der Stelle x = — a nicht definirt ist, dass
aber bei lim x — — a -f- 0 die Ordinate des positiven Zweiges