Punktes M 0 zu untersuchen, betrachten wir den Abschnitt
MN', welchen die Gurren auf einer Secante von bestimmter
Richtung bilden, und vergleichen ihn mit dem Abstande M 0 S
dieser Secante von dem Punkte M 0 ‘ beide Grössen, MN' und
M 0 S, convergiren gleichzeitig gegen die Grenze Null oder
werden gleichzeitig unendlich klein, wenn
der Punkt M auf der Curve C unauf
hörlich dem Punkte M 0 sich nähert; die
Ordnung, in welcher MN' unendlich
klein wird im Vergleiche zu M 0 S, das
als unendlich kleine Grösse erster Ord
nung gelten soll, ist maassgebend für die
gegenseitige Anordnung der Gurren in
der Nähe von M 0 .
Diese Kleinheitsordnung ist unter einer gewissen Voraus
setzung unabhängig von der Richtung der Secante; führt man
nämlich durch M eine andere Secante, auf welcher die Strecke
MM abgeschnitten werden möge, so ist das Verhältnis
gleich dem Sinusverhältnis der Winkel MN'M', MM'N';
wenn aber der Punkt M gegen M 0 convergirt, so nähert sich
die Verbindungsgerade der Punkte M', N' der Tangente an
die Curve C' in M 0 , und wenn daher keine der beiden
Secantenrichtungen dieser Tangente parallel ist, so nähern sich
jene Winkel und somit auch das Verhältnis ihrer Sinusse
endlichen Grenzen und sind daher MM', MN' Grössen gleicher
Ordnung (16).
Man kann also unter der Voraussetzung, dass die Tan
genten an die beiden Curven in M 0 eine von der Ordinaten-
axe verschiedene Richtung haben*), die Secante der Ordinaten-
axe parallel annehmen; alsdann ist
MM = d
der Unterschied der zur Abscisse
OP = x — x 0 -f- h
*) Diese Voraussetzung ist schon in der oben gemachten Annahme
enthalten, dass f{x), cp{x) in der betrachteten Umgebung von M 0 end
liche Differentialquotienten besitzen.